200 davon in Wien

UNIQA baut 600 Arbeitsplätze ab

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Einmalaufwendungen drücken das Konzernergebnis gegen eine schwarze Null.

Der börsenotierte UNIQA-Versicherungskonzern will die gesamten Kosten für die Neuausrichtung der Gruppe gleich in die Bilanz 2011 packen: Für heuer rechnet UNIQA mit rund 190 Mio. Euro an Einmalaufwendungen, die das Konzernergebnis für 2011 voraussichtlich auf eine "schwarze Null" drücken, sofern es keine weitere negative Entwicklung auf den Kapitalmärkten gibt, teilte das Unternehmen Mittwochfrüh mit.

600 Verwaltungs-Jobs fallen weg
80 Mio. Euro davon sollen Personalmaßnahmen abfedern: Europaweit will UNIQA binnen drei Jahren rund 600 Stellen in der Verwaltung abbauen, beginnend mit 200 Stellen in der Zentrale in Wien innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Die Einmalaufwendungen würden zur Gänze im Abschluss 2011 abgebildet und aus dem operativen Ergebnis finanziert. In den künftigen Jahren würden keine weiteren signifikanten Belastungen aus dem Titel der Konzern-Neuausrichtung erwartet, hieß es im Vorfeld eines Pressegesprächs des seit Sommer neuen CEO Andreas Brandstetter. In Summe würden rund 190 Mio. Euro an Einmalaufwendungen im 4. Quartal 2011 wirksam.

80 Millionen für "soziale Abfederung"
Die größten Teile der Einmalaufwendungen entfallen laut Ad-hoc-Mitteilung mit je rund 80 Mio. Euro auf Rückstellungen für die soziale Abfederung dieser Personalmaßnahmen sowie auf bilanzielle Vorsorgen im Beteiligungsbereich. Der Abbau von 600 Stellen in Europa entspricht 7 Prozent der Verwaltungsjobs, in der Zentrale in Wien ist jeder fünfte betroffen. Insgesamt zählt die UNIQA-Gruppe rund 15.000 Mitarbeiter. Ebenfalls enthalten ist in den 190 Mio. ao Aufwand ferner - neben anderen Investments - eine zusätzliche Dotierung der UNIQA-Mitarbeiter-Pensionskassenlösung mit rund 30 Mio. Euro aufgrund der Ausweitung des Berechtigtenkreises.

2011 "deutlich reduzierte" Dividende
Für die Dividende für 2011 sei aufgrund der Restrukturierungsaufwendungen mit einer "deutlich reduzierten" Auszahlung zu rechnen, heißt es weiter. Dass diese gesamten Einmalaufwendungen gleich mit der Bilanz 2011 geschultert werden sollen, hat der UNIQA-Aufsichtsrat gestern, Dienstag, beschlossen.

Für 2010 hatte die UNIQA Versicherungen AG eine gegenüber 2008 und 2009 unveränderte Dividende von 40 Cent je Aktie - und damit absolut annähernd 57 Mio. Euro - an ihre Anteilseigner ausgeschüttet, durchschnittlich waren gut 142 Mio. Aktien in Umlauf. Das operative Ergebnis hatte der Konzern im Vorjahr von 135 auf 184,3 Mio. Euro gesteigert und das EGT von 100 auf 146 Mio. Euro. Der Periodenüberschuss betrug 95 (56) Mio. Euro; davon entfielen 46 (26) Mio. Euro auf das Konzernergebnis (33 Cent je Aktie) und 49 (30) Mio. Euro auf Anteile konzernfremder Gesellschafter.
 

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