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Allianz entschädigt weiter für Hedgefonds-Verluste

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Ein Lehrer-Pensionsfonds aus dem US-Bundesstaat Arkansas bekommt einen Großteil der Verluste mit Hedgefonds in der Coronakrise von der Allianz ersetzt.

 In einem am Donnerstag bekanntgewordenen Vergleich einigte sich der deutsche Versicherer mit dem Arkansas Teacher Retirement System (ATRS) auf einen Betrag von 643 Millionen Dollar (579 Mio. Euro), wie die "Arkansas Democrat-Gazette" unter Berufung auf Angaben nach dem Informationsfreiheitsgesetz berichtete.

Gefordert hatte das ATRS, das 1,6 Mrd. Dollar in drei Hedgefonds des Vermögensverwalters Allianz Global Investors (AllianzGI) investiert hatte, Ersatz für Kursverluste von 774 Mio. Dollar. Nach Abzug von Kosten und Anwaltskosten bleiben dem ATRS 507 Mio. Dollar.

Das Arkansas Teacher Retirement System war der erste Käufer der "Structured Alpha"-Fonds, der 2020 gegen die Allianz geklagt hatte. AllianzGI hatte die Hedgefonds im Volumen von 15 Mrd. Dollar vor allem an US-Pensionsfonds verkauft, die von einer krisensicheren Anlage ausgegangen waren. Doch als die Märkte zu Beginn der Coronakrise wackelten, verloren sie einen Großteil ihres Einsatzes. Gut zwei Dutzend Anleger hatten die Allianz auf gut 6 Mrd. Dollar verklagt. Sie warfen ihr vor, angesichts der zeitweiligen Panik an den Märkten von ihrer Investmentstrategie abgewichen zu sein.

Vor Kurzem hat sich der Versicherer mit einem Großteil der Kläger geeinigt und zunächst 3,7 Mrd. Euro zurückgestellt. Die Verhandlungen mit dem US-Justizministerium und der Börsenaufsicht SEC über mögliche Geldstrafen laufen noch, so dass die Summe noch steigen könnte. Mit der Einigung in Arkansas sind nun insgesamt fünf Vergleiche unter Dach und Fach. Erstmals ist dabei eine Summe bekanntgeworden, die die Allianz zahlt. Aus den Gerichtsdokumenten geht sie nicht hervor.

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