Die Möbelkette Kika/Leiner hat 349 Beschäftigte neu beim AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung vorangemeldet.
Ein Unternehmenssprecher bestätigte auf APA-Anfrage eine entsprechende Gewerkschaftsaussendung. Die anvisierten Kündigungen betreffen diesmal die Bereiche Zentralverwaltung, Logistik und Lager. Am 23. Juni hätte die Möbelkette bereits 1.034 Filialmitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet. Morgen, Samstag, schließen 23 von 40 Kika/Leiner-Standorte endgültig.
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Sanierungsverfahren
Kurz nach dem Verkauf des operativen Kika/Leiner-Geschäfts durch die Signa-Gruppe rund um den Tiroler Investor Rene Benko an den Handelsmanager Hermann Wieser, meldete das Unternehmen Insolvenz an. Die Einrichtungshäuser-Immobilien kaufte die Grazer Supernova-Gruppe. Die Möbelkette befindet sich seit 13. Juni in einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Anfang Juni hieß es, dass rund 1.900 der 3.900 Kika/Leiner-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter ihren Job verlieren werden. "Es werden weniger als die 1.900 sein", sagte Kika/Leiner-Sprecher Slamanig am Freitag zur APA. Bisher wurden 1.500 Beschäftigte zur Kündigung vorangemeldet und 200 haben im Juli laut Slamanig das Unternehmen freiwillig ohne Arbeitgeberkündigung verlassen.
GPA-Vorsitzende Barbara Teiber forderte von Unternehmensseite deutlich mehr Anstrengungen beim versprochenen Härtefallfonds. "Es braucht Richtlinien, was als Härtefall gilt, wer anspruchsberechtigt ist und um welche Summen es geht", so die Spitzengewerkschafterin am Freitag in einer Aussendung. Der Härtefallfonds sei beim Betriebsrat angesiedelt und es habe noch keine Anfragen gegeben, sagte der Kika/Leiner-Sprecher. Der Härtefallfonds werde wohl auch Thema bei den Betriebsversammlungen kommenden Montag sein.