Kritik von Novartis

Vasella: CO2-Steuer hätte Folgen für Sandoz Tirol

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Novartis-Verwaltungsratsboss Daniel Vasella hat die von Umweltminister Berlakovich angedachte CO2-Steuer scharf kritisiert. "Wenn Energie noch teurer wird, stellt sich die Frage, ob wir hier (Standort Kundl, Anm.) noch produktiv weiterarbeiten können", zitierte die "Tiroler Tageszeitung" den ehemaligen Chef des Schweizer Pharmakonzerns.

Die Novartis-Tochter Sandoz beschäftigt an den Standorten Kundl und Schaftenau rund 2.800 Mitarbeiter. Die Politik müsse sich der Konsequenzen ihres Handelns bewusst sein, betonte Vasella. Während man in Österreich Steuern zahlen müsse, werde man "anderswo noch subventioniert".

Wegen der ohnedies dünnen Margen im Generikageschäft müssten bei einer zusätzlichen Besteuerung "Produktivitätsmaßnahmen" ergriffen werden. "Wir wären wohl gezwungen Stellen abzubauen", konkretisierte der Präsident des Verwaltungsrats.

Problematisch seien neben den Energiekosten die hohen Zuckerpreise in Europa. Kundl und Schaftenau sind laut Vasella die einzigen Standorte, die noch in Europa generische Antibiotika herstellen. Alle anderen seien aufgrund der großen Konkurrenz aus Asien verschwunden.

Berlakovich hatte zuletzt die Pläne zur Einführung einer CO2-Steuer konkretisiert. Demnach soll der Ausstoß von Kohlendioxid mit einer Steuer von bis zu 30 Euro je Tonne Kohlendioxid versehen werden. Dies würde Gas, Kohle und Strom, der teilweise aus fossilen Energieträgern gewonnen wird, verteuern. In Summe soll die neue Steuer zwischen 1,5 und 2 Mrd. Euro pro Jahr bringen.

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