Seit knapp drei Monaten ist die Verschrottungsprämie in Österreich in Kraft und das Kontingent ist beinahe ausgeschöpft. Am Freitag gegen 13.00 Uhr haben 24.584 Österreicher die 1.500 Euro Prämie für ihr altes Fahrzeug in Anspruch genommen. Die Händler und der ARBÖ sprechen sich erneut für eine Fortsetzung der Aktion aus. Für das Wirtschaftsministerium kommt dies aber nicht infrage.
Wenn das Tempo anhält, werde der Fördertopf in rund drei Wochen leer sein, sagte der Chef der ÖAMTC-Interessensvertretung Mario Rohracher. Da es hierzulande kein Reservierungssystem gibt, wird den Kunden geraten nach einer Garantie der Prämie zu fragen. Einige Importeure verpflichten sich laut ÖAMTC bereits, den Kunden die 1.500 Euro schlimmstenfalls aus eigener Tasche zu zahlen.
Während die Händler und der ARBÖ eine Fortführung der Aktion fordern, findet es der VCÖ "gut, dass die Prämie ein Ende nimmt". Der "positive Umwelteffekt" sei nicht nachweisbar, sagte VCÖ-Experte Martin Blum.
Zu einem branchenweiten Katzenjammer nach dem Auslaufen der Prämie werde es nicht kommen, glaubt Gustav Oberwallner, Obmann des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Es könnte aber dennoch sein, dass das erste Quartal 2010 "schwierig wird". Zurückzuführen sei dies auf die Absenkung der CO2-Malus-Grenze bei der Normverbrauchsgabe (NoVa) mit Jahresende.
Hierzulande wurde die Verschrottungsprämie, die offiziell "Ökoprämie" heißt, am 1. April eingeführt. Sie gilt für Privatautos, die vor dem 1. Jänner 1996 zugelassen wurden. Wer nun ein neues Auto der Schadstoffklasse Euro-4 kauft, bekommt für seinen alten Pkw mit "Pickerl" eine Prämie von 1.500 Euro. Die Prämie ist für 30.000 Autos vorgesehen und gilt bis Jahresende, es sei denn, die budgetierten Mittel von 45 Mio. Euro sind früher verbraucht.