Um 4 Prozent

Wegen Krise sank Energieverbrauch

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Mit der anziehenden Konjunktur wird der Verbrauch wieder steigen.

Der heimische Energieverbrauch ist im Krisenjahr 2009 gegenüber 2008 um 4 Prozent und damit unter das Niveau von 2003 gesunken. Der energetische Endverbrauch betrug im Vorjahr 1.057.271 Terajoule (TJ). Der Energieeinsatz sank vor allem im Verkehr und in der Industrieproduktion, in den privaten Haushalten verzeichnete die Statistik einen Anstieg, wie die Statistik Austria mitteilte. "Diese Entwicklung ist positiv. Wir dürfen uns aber nicht täuschen lassen. Mit der anziehenden Konjunktur im heurigen Jahr wird der Verbrauch wieder steigen", äußerte sich Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) dazu.

Verkehr
Im Verkehr sank der Energieverbrauch um 3,4 Prozent auf 357.252 TJ, in der Industrie um 3,3 Prozent auf 307.730 TJ und damit unter den Wert von 2005, so die Statistik. Die privaten Haushalte haben hingegen mit plus 0,3 Prozent und 260.932 TJ mehr Energie verbraucht.

Der niedrigere gesamte Energieverbrauch führte dazu, dass sich 2009 auch der Anteil der Erneuerbaren Energieträger am Brutto-Endenergieverbrauch vergrößerte. Im Vorjahr belief sich die auf EU-Ziele anrechenbare Erneuerbare Energie auf insgesamt 339.733 TJ. Der absolute Anteil am Brutto-Endenergieverbrauch (1.128.532 TJ) betrug somit 30,1 Prozent. Bis 2020 hat sich Österreich gegenüber der EU verpflichtet, einen Erneuerbaren-Anteil von 34 Prozent zu erreichen.

Der Brutto-Endenergieverbrauch bezieht neben dem Energetischen Endverbrauch auch die Eigenverbräuche der Energieversorger und Transportverluste bei Strom und Fernwärme mit ein, teilte die Statistik Austria auf Anfrage mit. Er ist ein von der EU definierter Begriff und dient ausschließlich der Berechnung des Anteils der Erneuerbaren Energie.

Erneuerbare Energie
2008 betrug der Anteil der Erneuerbaren 28,0 Prozent. Der Anteil ist somit seit 2005 kontinuierlich um 1 bis 2 Prozentpunkte gestiegen - 2005 betrug er 23,6 Prozent. 2009 ist der relative Zuwachs von 2008 mit 1,9 Prozent nur mehr halb so stark ausgefallen wie von 2007 auf 2008 (4,2 Prozent). Der absolute Anteil ist jedoch von 28,0 auf 30,1 Prozent gestiegen; der gesunkene Energieverbrauch kompensierte die geringeren relativen Zuwächse.

In den letzten Jahren ist der Einsatz von Erneuerbaren Energieträgern aufgrund von Aufklärungsaktionen und Förderungen überproportional gestiegen, so die Statistik Austria. Wie die Entwicklung 2009 zeige, erleichtert ein Rückgang des Gesamteinsatzes von Energie die Erreichung des EU-Ziels deutlich. "Die Stabilisierung des Brutto-Endenergieverbrauches bis 2020 auf dem Niveau von 2005 ist das wichtigste Ziel der Energiestrategie Österreich. Damit stehen und fallen auch alle anderen Ziele. Daher starten wir heute Abend auch mit der Vorstellung und Umsetzung des Paktes für Energieeffizienz", so Mitterlehner.

Am häufigsten kommen Erneuerbare Energieträger beim Stromverbrauch zum Einsatz: Hier beträgt der Anteil von erneuerbarem Strom am Gesamtstromverbrauch 68,2 Prozent, nicht zuletzt wegen des hohen Anteils der Wasserkraft am heimischen Energie-Mix. Bei der Fernwärme beträgt der Anteil der Erneuerbaren 36,2 Prozent. Den geringsten Anteil von alternativen Energieträgern gibt es bei Treibstoffen mit 7,2 Prozent.

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