FMA-Verbot im März

Weitgehendes Aus für Fremdwährungskredite

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Noch im März wird die Finanzmarktaufsicht (FMA) Fremdwährungskrediten in Österreich fast gänzlich den Garaus machen, da sie für Konsumenten als zu riskant angesehen werden. Vom kompletten Aus für Kredite mit endfälligen Tilgungsträgern - etwa Hypothekarkredite mit Lebensversicherungen - ausgenommen sein dürften außer Firmen nur wohlhabende Privatkunden oder Menschen mit Einkommen in Fremdwährung, etwa Vorarlberger, die in der Schweiz arbeiten.

Die Banken begrüßen die schärferen Mindeststandards zwar grundsätzlich, kritisieren aber, dass die Vermögensverwalter als die treibende Kraft hinter den FW-Krediten vom Reglement ausgenommen sind. Zudem könne man Kredite nicht zwangskonvertieren: Die FMA will von den Banken nämlich auch einen rascheren Abbau des gesamten FW-Kreditobligos, das in Österreich fast ein Drittel der gesamten Ausleihungen ausmachen.

"Zwangskonvertierung" aber nicht möglich

Ob ein Bankkunde von seinem Kredit in fremder Währung in einen Euro-Kredit umsteigt, sei eine Entscheidung des Kunden, die ihm die Bank nicht vorschreiben könne. Die FMA möchte, dass die Banken ihren Kunden aktiv Umstiegsmöglichkeiten anbieten, etwa wenn bestimmte Währungsrelationen gerade besonders günstig sind.

Entscheidend für die Finanzaufsicht ist, dass die Banken für eine Begrenzung des Risikos sorgen: Die Zielrichtung der FMA: Ein Fremdwährungskredit darf kein standardisiertes Massenprodukt mehr sein. Vor allem mit der landläufig geübten Praxis, Eigenheime mit Niedrigzins-Krediten in Fremdwährung zu finanzieren, wäre damit Schluss. In dieser Hinsicht war Österreich in absoluten Zahlen lange führend im EWR-Raum.

In Kraft treten sollen die neuen Mindeststandards der FMA noch im März, mit Kundmachung. Dabei soll es sich nicht um einen Erlass, aber um eine "dringende Empfehlung" handeln. An den Formulierungen wird noch gefeilt. Neben dem Aus für endfällige Tilgungsträger sowie den Vorschriften für FW-Einkommen bzw. hohe Vermögen seien noch weitere Kriterien möglich.

Aus für endfällige Tilgungsträger

Dass mit endfälligen Tilgungsträgern auch bei Euro-Krediten Schluss sein soll, wird von manchen Bankern als überschießend erachtet: "Es besteht natürlich die Gefahr, dass man auch das Kind mit dem Bade ausschüttet." Allerdings wurde immer wieder gerade eine zu niedrige Performance von Sparplänen zum Problem.
Eine verstärkte Information zu FW-Krediten und den Risken könne man sich aber schon vorstellen. Aber, so der Banker, "kennen Sie jemanden, der mit FW-Krediten wirklich verloren hat? Ich kenne nur Menschen, die sich damit viel erspart haben." Für Banken bestehe das Risiko, zum falschen Zeitpunkt zum Ausstieg zu raten.

Ursprünglich wollte die FMA mit einer freiwilligen Selbstbeschränkung der Banken das Auslangen finden, doch hat sich das als wettbewerbsrechtlich problematisch erwiesen. Im Lichte der Finanzkrise hatte die Finanzaufsicht bereits im Herbst 2008 erstmals Restriktionen für diesen Bereich empfohlen, seither vergaben Banken kaum neue FW-Kredite. In Österreich laufen derzeit gut 250.000 Verträge über FW-Kredite an Privathaushalte in Höhe von 35 Mrd. Euro.

Gegen Einschränkungen für die FW-Kredit-Vergabe sind wiederholt die gewerblichen Finanzdienstleister aufgetreten - auf die die Finanzaufsicht in punkto Kreditvermittlung aber keine Durchgriffsmöglichkeit hat. Deshalb konnten sich Banken in der Vergangenheit auch als "Opfer" der Vermittler darstellen: Bekamen sie vom Institut A keinen Kredit, drohten sie an, zum Institut B oder C zu gehen. Von den von den Finanzdienstleistern vermittelten Krediten entfallen 60 % auf fremde Währungen und davon wiederum fast 87 % auf Private, hat eine im Jänner vorgelegte Studie des Fachverbands der Finanzdienstleister in der WKÖ ergeben.

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