Zukunft von Opel bleibt unklar

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Weiter keine Klarheit für Opel: Der bisherige Mutterkonzern General Motors (GM) will seine deutsche Tochter nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" nun doch behalten. Der GM-Verwaltungsrat werde sich auf seiner nächsten Sitzung in der kommenden Woche dafür aussprechen, Opel nicht zu verkaufen, berichtete die Zeitung am Samstag.

Regierungssprecher Ulrich Wilhelm sagte dagegen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", die deutsche Bundesregierung habe dafür keine Hinweise. Wirtschaftsminister Guttenberg bekräftigte, die Bundesregierung stehe zu ihrer Präferenz für den österreichisch- kanadischen Zulieferer Magna. Auch der belgische Investor RHJI buhlt nach wie vor um Opel.

Guttenberg sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", er erwarte vom GM-Verwaltungsrat, der am kommenden Dienstag und Mittwoch in Detroit tagen soll, eine klare Entscheidung über den Verkauf. Die betroffenen Arbeitnehmer und ihre Familien hätten es verdient, dass das Hin und Her endlich ein Ende finde. Er bekräftigte, die Bundesregierung habe nur für den Fall, dass Magna den Zuschlag bekomme, Zusagen über Staatshilfen gemacht. Neben dem Bund hatten sich auch die vier Bundesländer mit Opel-Standorten und der Opel- Betriebsrat für Magna ausgesprochen.

Auch GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster bevorzugt diese Variante. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" will der US-Konzern aber verhindern, dass eigene Technologie nach Russland abfließen könnte. Den Amerikanern bereite an dem Magna-Konzept Sorgen, dass die russische Sberbank und der ebenfalls russische Autobauer Gaz beteiligt sind.

Opel-Betriebsratschef Klaus Franz sprach von sechs Milliarden Euro, die für die Restrukturierung von Opel/Vauxhall und neue Modelle notwendig seien. Analyst Aleksej Wunrau von der BHF Bank sagte, die Summe könnte bei einem Verbleib von Opel im Konzern wesentlich geringer ausfallen: "Da geht die Tendenz eher in Richtung zwei bis drei Milliarden Euro." GM versuche, die europäischen Regierungen gegeneinander auszuspielen und Subventionen im Tausch gegen Standortgarantien einzusammeln.

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