Langes Rätsel

Grauwal-Sterben: Forscher finden Ursache

Teilen

Die Hauptursache für das Sterben der Grauwale ist die Konsequenz ihres eigenen Erfolgs.

Über Jahre hinweg verblüffte das Massensterben von Grauwalen an der nordamerikanischen Pazifikküste die Experten. Doch nun, nach intensiven Untersuchungen, scheint das Geheimnis gelüftet. Seit 2019 wurden über 680 der Meeresbewohner an den Küsten Kaliforniens, Oregons, Washingtons und Alaskas gefunden, aber der Großteil der Todesfälle ereignete sich offenbar auf hoher See.

Studie findet Ursache

Josh Stewart, ein Forscher des Instituts für Meeressäuger der Oregon State University, verkündete die bahnbrechenden Erkenntnisse: "Wir haben den Fall geknackt." Eine neue Studie gibt Aufschluss über die Gründe hinter diesem tragischen Phänomen.

Die Hauptursache für das Sterben der Grauwale ist die Konsequenz ihres eigenen Erfolgs. Nachdem der Walfang weitgehend gestoppt wurde, konnte sich ihre Population im Pazifik erholen. Jedoch bedroht der Klimawandel ihren Lebensraum und verschärft den Wettbewerb um Nahrung.

Die Grauwale ernähren sich nur vier Monate im Jahr, wenn sie von Mexiko, wo sie ihre Jungen aufziehen, in die Arktis ziehen. Dort jagen sie kleine Krebse am Meeresboden. Doch die Nahrungskette ist gefährdet, da das schwindende arktische Eis die Algenwachstum und somit die Krebspopulation beeinträchtigt.

Der Klimawandel allein erklärt jedoch nicht das Massensterben. In einigen Jahren blockiert das Eis den Zugang der Wale zu ihren Nahrungsquellen. Wenn sie dann nicht genug Nahrung in dieser kurzen Zeit aufnehmen können, kommt es zu einem verheerenden Sterben.

Diese Ereignisse sind kein Einzelfall. Bereits in den Jahren 1999-2000 und 1987-1989 wurde ein ähnliches Massensterben der Grauwale dokumentiert. Der Forscher geht davon aus, dass bei jedem Auftreten dieses Phänomens etwa 15 bis 25 Prozent der Population verloren geht.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.