Corona sorgte auch für einen Rückgang der Hochzeiten: Minus 14 Prozent.
Wien. Statistik Austria veröffentlichte Donnerstag die Liebes-Zahlen im Corona-Jahr:
- 2020 haben 14 Prozent weniger Paare standesamtlich geheiratet als im Jahr davor. 39.662 Ehen wurden geschlossen. Das sind um 6.372 weniger als 2019: „Vor allem die coronabedingten Einschränkungen haben vielen privaten Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Statistik-Austria-Direktor Tobias Thomas.
- Insgesamt 14.870 Ehen wurden 2020 rechtskräftig geschieden, das sind um 8,9 Prozent weniger als im Vorjahr.
48 Prozent der Männer Schuld am »Ehe-Aus«
- Bei den strittig geschiedenen Ehen war zu 48,0 Prozent der Mann Verschulder, zu 9,5 Prozent die Frau, zu 29,7 Prozent waren es beide.
- Die höchste Scheidungsrate hat NÖ (41,4 Prozent), dann folgen Vorarlberg (40,2), Burgenland (39,7), Kärnten sowie Wien (je 39,0), Salzburg (36,4), Stmk. (36,2), OÖ (34,9), Tirol (32,2).
Anwälte rechnen jetzt damit, dass es ab Herbst parallel mit der Insolvenzwelle auch zu mehr Scheidungen kommen wird. Denn eine wirtschaftliche Schieflage führt zu erheblichen Spannungen in Beziehungen. Advokat Clemens Gärner sagt: „Zu Beginn von Corona haben wir in unserer Kanzlei einen Anstieg von 30 Prozent an Scheidungsfällen registriert. Danach ließ der Ansturm fast vollständig nach. Jetzt merken wir, dass mit dem voraussichtlichen Ende der Pandemie die KlientInnen-Anfragen immer zahlreicher werden“, so der Jurist.