Coronavirus

Zwei Kinder-Intensivstationen voll

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Die Kinder-Intensivstationen in Graz und Linz sind bereits voll. Spitälern insgesamt droht Überlastung.

Wien. In Oberösterreich musste ein Rettungshubschrauber bereits über 20 Minuten kreisen, bis er für einen akuten Herzinfarktpatienten noch ein Intensivbett fand. Auch andere Akut-Kranke leiden verstärkt unter der extrem starken vierten Welle.

In Spitälern fürchtet man, dass der Lockdown – also die Notbremse – zu spät gesetzt wurde.
Dass die Situation in Oberösterreich und Salzburg knapp vor dem Kollaps steht, ist bekannt. Wiener Spitäler – bayrische Kliniken sind selbst voll und nehmen keine Patienten aus Oberösterreich mehr auf – springen ein, um schwer kranke Patienten in der Bundeshauptstadt aufzunehmen. Insgesamt haben sich von Mitte Oktober bis gestern fast 300.000 infiziert. Nach der Infektion dauert es rund sieben bis zehn Tage, bis schwerer Erkrankte ins Spital müssen. Auf den Intensivstationen schlägt sich das erst zwei Wochen später nieder.

Die Spitalswelle geht erst jetzt wirklich los

Prognose. Gestern lagen 577 auf Intensivstationen. Bis Ende des Monats dürften es über 600 und ab Anfang Dezember könnten es über 700 – die absolut rote Linie für das Gesundheitssystem – werden. Das Prognosekonsortium rechnet mit 744 Covid-Patienten ab 1. Dezember.
Zudem wird die Delta-Welle für alle gefährlicher: Kinder erkranken zwar selten schwer, da aber das Infektionsgeschehen unter den 5- bis 14-Jährigen ex­trem durchrauscht, müssen auch mehr Kinder auf die Intensivstationen. Dort gibt es traditionell weniger Betten. Die Kinder-Intensivstationen in Linz und Graz sind de facto schon voll.

Aber auch immer mehr schwerst erkrankte (ungeimpfte) Schwangere – deren Babys per Notkaiserschnitt entbunden werden müssen – liegen auf Intensivstationen. Die gesundheitlichen Kollateralschäden in ganz Österreich sind für alle ­bereits groß: Immer mehr Operationen werden verschoben.
 

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