Coronavirus

Experten warnen: Corona könnte ein Amazonas-Volk ‚auslöschen‘

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Ein entfernter Amazonas-Stamm hat den ersten Coronavirus-Fall. Ein 15-jährige Junge des Yanomami-Stamms infiziert sich mit dem Virus. Experten warnen vor beispielloser Krise.

Ein 15-jähriger Junge wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Er gehört zum Volk der Yanomami an der brasilianisch-venezolanischen Grenze. Bis dato haben sich sieben Stammesangehörige mit dem tödlichen Virus infiziert. Nun macht sich Panik breit.

Der Junge wurde vor einer Woche ein Krankenhaus nach Roraima (Brasilien) eingeliefert, nachdem er unter Atemnot, Brustschmerzen, Halsschmerzen und Fieber litt.

Die Yanomami sind das größte, relativ isoliert lebende indigene Volk Südamerikas. Sie leben im Regenwald und in den Bergen Nordbrasiliens und Südvenezuelas. Sie sind eine abgelegene Gemeinde, aber wie die brasilianische Zeitung „O Globo“ berichtet, reiste der Junge in sein Reservat am zurück, nachdem die Schule aufgrund der Corona-Maßnahmen geschlossen war.

Brasiliens Gesundheitsexperten haben nun die Befürchtung, dass die indigenen Völker einer beispiellosen Krise ausgesetzt sind. Eine Forscherin der Universität São Paulo, Dr. Sofia Mendonça, gegenüber BBC News: „Es besteht ein unglaubliches Risiko, dass sich das Virus in den einheimischen Gemeinden ausbreitet und sie auslöscht.“ Für Indigene in Südamerika, die bisher keinen Kontakt außerhalb ihrer Gemeinschaft hatten, gleicht die Infizierung einem sicheren Todesurteil. Indigene Völker sind extrem anfällig für alle Arten der Infektionen.

Um den Ausbruch zu bekämpfen, machen sich Mitglieder einiger Gemeinden in kleinere Gruppen auf, um sich selbst zu isolieren.

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