Coronavirus

Jägermeister unterstützt Regierung mit Alkohol

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Das Unternehmen liefert den dringend benötigten Alkohol für die Herstellung von Desinfektionsmittel.

Durch die Ausbreitung des Coronavirus werden auch Desinfektionsmittel knapp. Alkoholhersteller wollen deshalb aushelfen: Der Spirituosenhersteller Jägermeister aus Wolfenbüttel etwa stellt dem Klinikum Braunschweig 50.000 Liter Alkohol zu Herstellung des Mittels zur Verfügung, wie die Klinik mitteilt. 
 
„Wir haben verstanden, dass es an der Stelle offensichtlich einen hohen Bedarf gibt“, so der Jägermeister-Mehrheitseigentümer Florian Rehm. Der Alkohol wird nun mit Hilfe der Feuerwehr Braunschweig in die städtische Klinik gebracht werden. 
 
Der Getränkeproduzent Berentzen prüft ebenfalls mögliche Lieferungen. Man denke darüber nach, Hersteller von Desinfektionsmitteln zu unterstützen oder selbst welches herzustellen, teilt die Firma mit.
 

Auch andere Unternehmen werden erfinderisch

 
 Der Autozulieferer ZF in Friedrichshafen am Bodensee stellt seit Anfang März Atemschutzmasken in China her. Dazu habe das Unternehmen extra eine Maschine angeschafft, die täglich rund 90.000 bis 100.000 Stück herstellt, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilt. ZF ist auf die Masken für seine rund 14.000 Mitarbeiter in den etwa 40 Werken in China angewiesen. Das Tragen eines Mundschutzes bei der Arbeit ist dort nämlich seit Ausbruch des Erregers SARS-CoV-2 vorgeschrieben. Ohne einen ausreichenden Vorrat hätte die Produktion eingestellt werden müssen. Mit der produzierten Stückzahl soll es möglich sein, dass die Arbeiter ihre Masken spätestens alle vier Stunden wechseln.
 
Auch der bayerische Zulieferer Zettl Automotive produziert Atemschutzmasken, wenn auch im Auftrag der Landesregierung. Die Firma näht eigentlich Sitzbezüge. Für die Masken wird Zettl von dem Vlies-Hersteller Sandler mit Material für eine Million Schutzmasken beliefert, wie das bayerische Wirtschaftsministerium mitteilt. "Die fertigen Masken werden vom THW an Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen verteilt", sagt eine Sprecherin.
 
Der Autozulieferer Prevent bietet der deutschen Regierung und dem Land Nordrhein-Westfalen die kurzfristige Lieferung von Schutzbekleidung für Ärzte und Helfer an. "Konkret geht es um Kittel, Schutzmasken, Kopfbedeckungen und Schutzanzüge", teilt ein Unternehmenssprecher mit. Prevent stellt normalerweise unter anderem Sitzbezüge für Autos her. Volkswagen will seine Produktion ebenfalls umstellen und so Hersteller von Medizintechnik wie Beatmungsgeräten mit dem Bau und der Zulieferung eigener Teile unterstützen. Es gehe um Komponenten, die sich mit 3D-Druckern aus der Kunststoffteile-oder Prototypenfertigung herstellen ließen, sagt eine Sprecherin.
 
Der italienische Autokonzern Fiat Chrysler Automobiles (FCA) plant eine seiner Fabriken zur Herstellung von Atemschutzmasken umzubauen. FCA will die Masken anschließend an medizinisches Personal spenden. Ziel sei es, mehr als eine Million Gesichtsmasken pro Monat zu produzieren. Nach Unternehmensangaben sollen die Schutzmasken in einem asiatischen Werk hergestellt werden.
 
 
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