Unterschiedliche Studien zeigen: Übergewichtige Menschen weisen ein höheres Risiko auf, mit einer Corona-Erkrankung auf der Intensivstation zu landen – zudem steigt das Sterberisiko.
Wie bereits mehrere internationale Studien gezeigt haben, erhöht Übergewicht das Risiko für einen schweren Corona-Verlauf. Doch wo liegt die kritische Grenze?
In einer breit angelegte Studie der Universität Oxford wurden die Daten von 6,9 Millionen britischen Patienten ausgewertet, bei denen mindestens eine BMI-Messung durchgeführt wurde. Die Analyse ergab, dass das Hospitalisierungsrisiko mit einer Corona-Infektion bereits ab einem BMI von 23 linear ansteigt. Das Sterberisiko war ab einem Wert von 28 erhöht.
Und auch Ärzte im chinesischen Wuhan stellten schon im Frühjahr 2020 fest, dass mehr als 88 Prozent der an Covid-19 Verstorbenen einen BMI von über 25 hatten und damit übergewichtig bis fettleibig waren. Später bestätigten auch Wissenschaftler des New Yorker 'NYU Langone Medical Center' die Ergebnisse.Ein BMI von mehr als 40 entspricht demnach einer Gefährdung, die ungefähr so stark ist wie eine Herzinsuffizienz und deutlich stärker als Lungen- oder Krebserkrankungen.
Und das deutsche Ärzteblatt schreibt, Übergewicht erhöhe das Risiko erheblich, auf der Intensivstation betreut zu werden oder sogar zu sterben: "Menschen mit einem BMI von über 30 müssen eher stationär aufgenommen, beatmet und intensivmedizinisch betreut werden", schreibt die medizinische Fachzeitschrift mit Verweis auf eine US-Studie. Auf Intensivstationen sei die Behandlung dieser Patienten besonders schwierig. So sei auch die Beatmung durch die Fettmasse beeinträchtigt.
Virus fühlt sich im Körperfett wohl
Der Grund für das höhere Risiko: Das Virus fühlt sich im Fettgewebe offenbar wohl – es gelangt vom Atmungstrakt ins Fettgewebe und vermehrt sich dort. Die darauffolgende Entzündung kann den gesamten Stoffwechsel beeinträchtigen und damit die Immunabwehr noch zusätzlich schwächen.