Coronavirus

''Etappenerfolg nicht wieder zunichtemachen''

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Ärztekammer-Chef Thomas Szekeres kritisiert Unvorsichtigkeit beim Shoppen. 

ÖSTERREICH: Was haben Sie sich gedacht, als Sie gestern die Bilder von vollen Einkaufszentren und langen Warteschlangen vor Geschäften gesehen haben?

Thomas Szekeres: Solche Bilder hätte ich tatsächlich nicht erwartet. Man muss schon sagen, dass die Menschen beim Shoppen teilweise sehr unvorsichtig agiert haben. Da fehlt es mitunter an Verantwortung.

ÖSTERREICH: Was genau kritisieren Sie?

Szekeres: Die Abstände im Freien wurden oftmals nicht eingehalten, und auch in geschlossenen Räumen ließ die Maskenmoral teilweise zu wünschen übrig.

ÖSTERREICH: Denken Sie, dass die Lockerungen zu früh stattgefunden haben?

Szekeres: Nein, die Lockerungen sind wichtig und notwendig. Mit ist klar, dass es die Menschen wieder ins Freie zieht. Aber es muss klar­gemacht werden, dass die Abstände eingehalten werden müssen, Atemschutzmasken zu tragen sind und weiterhin auf spezielle Hygienemaßnahmen, wie häufiges Händewaschen, geachtet werden muss.

ÖSTERREICH: Befürchten Sie eine zweite Coronawelle wegen der Unachtsamkeit beim Shoppen?

Szekeres: Das gilt es eben, durch Disziplin zu verhindern. Ein zweiter Lockdown wäre natürlich eine Kata­stro­phe und für viele nur sehr schwer erträglich. Wir alle haben in den letzten Wochen viel erreicht. Wir dürfen uns durch Unachtsamkeit und mangelnde Disziplin diesen Etappenerfolg jedoch nicht wieder zunichtemachen.

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