Coronavirus

'Als gäbe es kein Virus': Wirbel um Gottesdienste in Tirol

Teilen

Gläubige sollen sich nicht fürchten: 'Wir müssten ja alle sterben.'

Große Aufregung herrscht derzeit in Tirol. Obwohl die Corona-Zahlen seit Tagen explodieren, mehren sich die Beschwerden über äußerst laxe Corona-Regeln in Kirchen. „Die Feiern werden abgehalten, als gäbe es kein Virus“, wird ein Gläubiger in der Tiroler Tageszeitung zitiert.
 
Konkret geht es um eine Messe in Zell am Ziller im derzeit am stärksten betroffenen Bezirk Schwaz. „Als verantwortungsvoller Bürger und gläubiger Katholik bin ich entsetzt, verärgert und frustriert“. Es gebe keine Besucherbeschränkungen oder gekennzeichnete Sitzplätze, auch Masken würde kaum jemand tragen. Zudem gebe es auch „Mundkommunion en masse“, so der aufgebrachte Kirchenbesucher zur TT. Der Gläubige empört sich dabei auch über den Dekan. „Bei der Predigt meinte er, dass wir uns nicht fürchten sollen, wir müssten ja alle sterben.“
 

Konsequenzen gefordert

Dekan Steinwender kontert die Vorwürfe. Es würden in der Kirche alle Corona-Maßnahmen eingehalten darauf hingewiesen, den Sicherheitsabstand einzuhalten. Dass es weiterhin die Mundkommunion gibt, bestätigt der Dekan. Dies sei die „Freiheit der Gläubigen“. 
 
Die „Initiative Religion ist Privatsache“ fordert nun Gesundheitsminister Anschober zum Handeln auf. „Die parteipolitisch motivierte Entscheidung, sämtliche religiös konnotierte Veranstaltungen vom Anwendungsbereich der neuen Corona-Verordnung auszunehmen, ist eine Bankrotterklärung der Republik. Es kann nicht sein, dass Bildung gegenüber Religion nachrangig behandelt wird und Kinder in Homeschooling geschickt werden, damit Erwachsene zu religiösen Veranstaltungen gehen können“
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.