Coronavirus

Angst vor neuem Lockdown

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Gesundheitsminister konnte Landes-Chefs (noch) nicht von Maßnahmen überzeugen.

Wien. Nachdem Intensivmediziner seit Tagen vor dem drohenden Spitals­kollaps in Oberösterreich und Salzburg gewarnt hatten, hielt am Mittwoch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein einen virtuellen Krisengipfel mit den Landeshauptleuten Thomas Stelzer und Wielfried Haslauer ab. Dieser dauerte aber nur eine Stunde und verlief de facto ergebnislos. Am Freitag soll das Trio erneut über die extrem brenzlige Situation reden.

Mückstein will jedenfalls einen Lockdown für Ungeimpfte. Bundeskanzler Alexander Schallenberg schloss einen Lockdown für Geimpfte aus und überlegte eine Impfpflicht zumindest für den Gesundheitsbereich.

Verschärfung: Ausweitung der FFP2-Maskenpflicht

  • Minimal-Konsens: Dass ihre Intensivstationen aufgrund des extremen Fallgeschehens – in beiden Ländern liegt die 7-Tage-Inzidenz jenseits von 1.000 – bereits auf Triage setzen müssen, scheint in Ober­österreichs und Salzburgs Politik kaum angekommen zu sein. Hauslauer und Stelzer kündigten nur eine Ausweitung der FFP2-Maskenpflicht an.

Minister Mückstein für "Kontaktbeschänkungen"

  • Poker: Mückstein versuchte hingegen die Dramatik klar zu machen. Haslauer schien kompromissbereiter: „Einzelhandel, Gastro und Hotels müssen für Geimpfte offen bleiben“, erklärte er am Mittwoch. Mückstein meint: „Wir brauchen Kontaktbeschränkungen in der Höhe von 30 bis 40 Prozent.“

Spitals-Zelte für Ungeimpfte als VP-Plan

  • Eskalation: Laut grünen Kreisen habe Ex-Kanzler ­Sebastian Kurz bereits im September im Fall einer Corona-Explosion „Zelte für Ungeimpfte vor Spitälern“ vorgeschlagen, um bei einer Überfüllung der Inten­siv­stationen einen Lockdown auszuschließen. „Wenn wir jetzt nicht re­gional gegensteuern, dann schlittern wir in einen bundesweiten Lockdown“, sagt hingegen ein Minister. Die ÖVP meint in diesem Fall, dass das nur die Ungeimpften betreffen solle. Eine Situation, die bald eintreffen könnte.
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