Mediziner und Virologe Christoph Steininger arbeitet am Wiener AKH. Er warnt, dass dort auch viele junge Corona-Patienten auf der Intensivstation landen.
Ob es Österreich gelingt die Kehrtwende in der Coronakrise zu schaffen und vor allem das Gesundheitssystem zu entlasten, entscheidet sich Ende dieser Woche. Die Zahl der Neuinfektionen muss drastisch sinken und der harte Lockdown endlich Wirkung zeigen. Am Montag waren es immerhin 3.145 neue Fälle. Im Vergleich zu den Zahlen der letzten Tage mag es zwar den Anschein eines Erfolgs erwecken, allerdings ist dies für einen Sonntagswert immer noch viel zu hoch. Dramatisch ist weiterhin die Situation in den Spitälern. Am Montag befanden sich 4.548 Personen aufgrund des Coronavirus in krankenhäuslicher Behandlung und davon 685 auf Intensivstationen.
In einzelnen Bundesländern und Spitälern ist die Lage auf der Intensivstation bereits extrem ausgelastet: In Oberösterreich zu 88 Prozent, in Tirol zu 83,5 Prozent und in der Steiermark zu 74,8 Prozent. Auch in Wien ist die Lage angespannt. Christoph Steininger, Virologe am Wiener AKH, postete auf Facebook eine Warnung: "Intensivstation voll belegt mit Covid-19-Patienten - auch jungen ...", so der Arzt.
Intensivstation voll belegt mit COVID-19 Patienten - auch jungen ...
Gepostet von Christoph Steininger am Montag, 23. November 2020
Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich, prognostizierte für Mitte dieser Woche ungefähr 5.000 Neuinfektionen pro Tag. Bei den Hospitalisierungen werde es keine rasche Entspannung geben. Die aktuellen Belagszahlen in den Spitälern liegen unterhalb der derzeitigen Prognose. Nicht besonders beruhigend: Derzeit sind über 2.000 Pflegeheimbewohner mit dem Coronavirus infiziert, was die Lage weiter heikel sein lässt.