In der 120.000-Einwohner-Stadt gibt es ein Drittel aller Covid-Toten in Italien.
4.500 Tote werden im Raum um das lombardische Bergamo seit Beginn der Epidemie am 20. Februar beklagt. Laut Angaben der lokalen Tageszeitung "L'Eco di Bergamo", die sich auf Zahlen der Gemeinden rund um die Stadt beziehen, sind in einem Monat 5.400 Personen gestorben, 4.500 davon seien auf das Coronavirus zurückzuführen. Das sind circa ein Drittel aller Covid-Toten in Italien.
Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza, der vor dem Parlament eine Verlängerung des Lockdowns vom 3. auf den 13. April ankündigte, erklärte am Mittwoch, dass die Zeit noch nicht gekommen sei, um die Vorbeutungsmaßnahmen aufzulockern. "Achtung vor übereiltem Optimismus, der die bisherigen Opfer zunichtemachen könnten. Wir dürfen die ersten positiven Signale nicht falsch verstehen. Der Alarm ist noch nicht zu Ende. Der Kampf ist noch sehr lang", sagte der Minister.
Experten warnen
Ähnlich äußerte sich der italienische Zivilschutzchef Angelo Borrelli. Die Epidemiekurve habe sich zwar stabilisiert, die Gefahr, dass die Seuche verstärkt auch in Süditalien ausbrechen könnte, sei aber noch nicht gebannt. Daher sei es wichtig, weiterhin zu Hause zu bleiben.
Italiens Premier Giuseppe Conte denkt inzwischen bereits an die Zeit danach. "Wir planen die Rückkehr zur Normalität, dis muss aber schrittweise erfolgen, damit die Menschen wieder in voller Sicherheit arbeiten können", erklärte Conte bei einem Treffen mit Oppositionskräften am Mittwoch.