Coronavirus

Böhmermann vergleicht Kinder mit Ratten in der Pestzeit

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Der deutsche TV-Star kennt in seiner Late-Night-Show ZDF Magazin Royale keine Tabus. Für viele ist der Satiriker jetzt aber zu weit gegangen.

Böhmermann machte sich in der Sendung am Freitagabend mal wieder für härtere Corona-Maßnahmen stark. Diesmal mokierte er sich allerdings nicht über Gegner der Impfpflicht, sondern über Kinder. Dass diese angesichts der derzeitigen Corona-Lage noch in den Schulen sitzen dürfen, ist ihm offenbar ein Dorn im Auge. „Was die Ratten in der Zeit der Pest waren, sind Kinder zurzeit für Covid- 19: Wirtstiere“, so der deutsche Satiriker. „Ständig infizieren sie sich mit irgendwelchen Viren, und was machen die unverantwortlichen kleinen Halbmenschen dagegen? Nix! Setzen sich jeden Tag in eiskalte Klassenräume“, so der Entertainer weiter.

Böhmermann setzt noch einen drauf: "Und geimpft, geboostert sind die wenigsten, die kleinen Querdenker“. Kinder seien „noch schlimmer als Aluhutträger in der sächsischen Fußgängerzone, weil die handeln unverantwortlich, aber sehen dabei so niedlich aus“.

"Abartig geschmacklos"

Böhmermann, der kürzlich in einer Talk-Show den renommierten Virologen Hendrick Streeck als menschenverachtend bezeichnete, offenbar weil ihm dessen Meinung missfällt, dürfte nach Meinung vieler Zuseher jetzt zu weit gegangen sein.

„Jan Böhmermann ist Satire. Aber bedient halt auch die seit zwei Jahre verbreiteten (haltlosen) Narrative, dass Kinder „schuld“ an der Pandemie seien und blendet konsequent die massiven psycho-sozialen Folgen von Lockdowns aus. I‘m not convinced“, so Grünen-Politiker Dieter Janecek.

FDP-Bundestagsabgeordnete Daniel Föst kritisiert Böhmermann auf Twitter: „Mir scheiß egal, dass Satire alles darf, ich find's abartig geschmacklos, was Jan Böhmermann von sich gibt“.

Video zum Thema: Gerald Grosz über Böhmermanns Ratten-Vergleich
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