Coronavirus

Corona-Virus: Erste Eingriffe in Kärnten werden verschoben

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Zehn Corona-Patienten auf Intensivstationen.

Klagenfurt. Mit zehn Corona-Virus-Patienten auf Kärntner Intensivstationen werden die Ressourcen knapper. "Wir haben heute schon einen Eingriff abgesagt, der eines Intensivbetts bedurft hätte", konkret eine Herzoperation, sagte der für den Intensivbereich in der Coronakrise zuständige Primar Rudolf Likar auf APA-Anfrage. Am Klinikum Klagenfurt seien aktuell fünf Intensivbetten frei, drei für weitere Covid-19-Patienten, zwei für Unfallopfer oder zum Beispiel einen Patienten mit Schlaganfall.

Das weitere Vorgehen, ob weitere Eingriffe verschoben werden, hänge einfach von der Auslastung ab. Wenn jemand komme, der eines brauche, bekomme der Patient ein Intensivbett, versicherte Likar. Er erklärte, dass die Auslastung der Intensivkapazitäten ohnehin über 90 Prozent liege, wobei man derzeit wegen Quarantänen Personalprobleme beim Pflegepersonal habe. Likar hat die Hoffnung, dass nun im Lockdown weniger Intensivpatienten nach Freizeit- oder Verkehrsunfällen eingeliefert werden.

Insgesamt 53 Intensivbetten für Erwachsene

Am Klinikum Klagenfurt gibt es insgesamt 53 Intensivbetten für Erwachsene, 130 in ganz Kärnten. Zusätzlich gebe es Aufwachräume, in die man Beatmungsgeräte stellen könne, sagte Likar. Knapp sei aber eben das Personal, das für den Intensivbereich speziell geschult sein muss.

Von den in den vergangenen Tagen und Wochen gestorbenen Corona-Virus-Patienten wurden zuvor fast keine intensivmedizinisch behandelt, erklärte der Primararzt. Es habe sich um multimorbide Patienten gehandelt. Likar: "Ein Patient kommt nur auf die Intensivstation, wenn er das will. Der Patientenwille ist das höchste Gut." Bei Patienten mit schwersten Erkrankungen, dürfe der Arzt gar keine Intensivbehandlung anordnen, wenn er keine Chancen auf Verbesserung des Zustandes sieht. "Bei Patienten, die schon viele Organschäden haben, darf man die Therapie nicht machen."

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