Coronavirus

Corona-Explosion: Intensivstationen bald am Limit

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Fünf Prozent der Fälle landen auf einer Intensivstation. Es sind viel zu viele.

Immer dramatischer wird die Situation in den Spitälern. Erstmals sind seit gestern mehr als 3.000 Patienten in Covid-Behandlung. 432 müssen auf einer Intensivstation versorgt werden. Die Ressourcen werden längst knapp. Ein Kollaps wird von vielen Experten befürchtet.

Seit gestern ist im Landeskrankenhaus Hohen­ems (Vorarlberg) kein einziges Intensivbett mehr frei. Neue Patienten werden sofort umgeleitet nach Feldkirch. Das Problem: Es ist bereits die zweite voll besetzte Klinik im Ländle. Auch Dornbirn ist am Limit.

Mehr als drei Viertel der Intensivbetten Wiens voll

Überlastet. In Wien sind derzeit nur noch 35 von 150 Intensivbetten frei, täglich kommen zwei bis drei neue Patienten dazu. „Die Lage ist durchaus kritisch“, so Lydia Brenner-Küng vom Wiener Gesundheitsverbund. Ursprünglich hatte es 400 Normalbetten gegeben, mittlerweile sind 531 Menschen im Spital, die Kapazitäten werden laufend ausgeweitet. Bringe der Lockdown „bis Ende der kommenden Woche keine Besserung, kann es auch in Wien sehr eng werden“. Immer mehr Spitäler müssen sogar Operationen verschieben, jetzt auch in Niederösterreich.

Private Spitäler müssen den öffentlichen helfen

Hilfe. Aus Salzburg kam bereits ein Hilferuf. Sollte es so weiter gehen, würde das System am 10. November an seine Grenzen stoßen. Jetzt greift man zu ­ungewohnten Mitteln: Das Land kooperiert mit privaten Spitälern. Hier sollen planbare Operationen durchgeführt werden, um lebenswichtige Kapazitäten frei zu halten.

Alarm auch in Tirol: Hier sind die Intensivbetten schon zu 83 % belegt.

Das große Problem war vorhersehbar. Nicht nur Bundeskanzler Sebastian Kurz warnte: Bei anhaltend mehr als 6.000 Infektionen pro Tag gehen die Spitalsbetten aus. Hintergrund: Fünf Prozent dieser Erkrankten landen auf der Intensivstation. Im Schnitt belegen sie dort ein Bett knapp 13 Tage lang.

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