Russlands oberste Amtsärztin ruft eindringlich zum Alkoholverzicht auf.
In der Hauptstadt Moskau haben am vergangenen Wochenende Massenimpfungen begonnen. Als weltweit erstes Land hatte Russland Mitte August "Sputnik V" zur breiten Anwendung zugelassen - noch vor Beginn einer wichtigen und abschließenden Testphase III. Der "Sputnik" war 1957 der erste künstliche Erdsatellit im Kosmos.
Kein Alkohol
Die Wirksamkeit von "Sputnik V" wird mit 95 Prozent angegeben. Russlands oberste Amtsärztin Anna Popowa riet nun vor und während der Impfung zu einem Alkoholverzicht - 56 Tage lang. So sollte zwei Wochen davor und 42 Tage nach der ersten Spritze kein Alkohol angerührt werden, weil sonst weniger Antikörper gebildet würden, sagte sie der Agentur Interfax zufolge. Die Impfung besteht aus zwei Teilen - nach der ersten Spritze folgt 21 Tage später eine zweite.
Mit Blick auf Silvester meinte aber der Direktor des Gamaleja-Forschungszentrums für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau, Alexander Ginzburg, ein Glas Champagner habe noch nie jemanden geschadet. Sein Institut hatte das Vakzin entwickelt.
Raumfahrer sollen geimpft werden
Russland will seine Raumfahrer gegen das Coronavirus impfen und so eine Ausbreitung der Krankheit auf der Internationalen Raumstation ISS verhindern. Kosmonauten und Mitarbeiter des Kosmonauten-Ausbildungszentrums im Sternenstädtchen nahe Moskau sollten zu den ersten gehören, die das in Russland entwickelte Vakzin "Sputnik V" bekommen, sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, in der Nacht auf Mittwoch.
"Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Pandemie überwinden", so Rogosin. In der Mitteilung wurde allerdings nicht gesagt, ob die Impfung freiwillig ist und wann sie beginnen soll. Vor Flügen zur ISS vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gelten für Raumfahrer ohnehin schon strenge Sicherheitsvorschriften. So muss die Crew einen Monat in Quarantäne. Sie wird auch mehrfach auf das Virus getestet.