Ein 85-jähriger Burgenländer soll im November öffentlich von Linz ins Burgenland gefahren sein. Was auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich klingt, kann jedoch ein großes Problem für andere Benutzer der öffentlichen Verkehrsmittel darstellen: Denn der Mann wusste, dass er mit Corona infiziert war.
Der Pensionist soll sich vom Krankenhaus aus öffentlich auf den Weg zum Linzer Hauptbahnhof und weiter zu seinem Auto nach Traun gemacht haben. Danach sei er mit dem Pkw weitergefahren, sagte ein Sprecher des Gerichts zur APA. Außerdem soll der Pensionist einkaufen gegangen sein und eine öffentliche Toilettenanlage aufgesucht haben. Dem Mann wird das Vergehen der vorsätzlichen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten vorgeworfen.
Ärzte hatten ihn auf Quarantäne hingewiesen
Laut Anklage hat er Mitte November trotz seiner Corona-Diagnose verlangt, aus dem Krankenhaus entlassen zu werden. Die Ärzte hätten ihn daraufhin auf seine Erkrankung hingewiesen und ihm erklärt, dass er sich in Quarantäne befinde und keine öffentlichen Verkehrsmittel verwenden dürfe. Dennoch habe der 85-Jährige das Angebot, ihn mit einem Rettungswagen zu seinem Auto zu bringen, abgelehnt. Stattdessen sei er mit einem öffentlichen Bus zum Linzer Hauptbahnhof gefahren und von dort öffentlich weiter nach Traun, wo sein Pkw gestanden sei.
Prozess am Montag
Mit dem Auto sei er dann nach Hause ins Burgenland gefahren. Unterwegs soll der Mann aber auch noch Lebensmittel einkaufen gegangen sein und eine öffentliche Toilettenanlage aufgesucht haben. Die Heimreise des 85-Jährigen aus dem Spital wird nun am Montagvormittag Richterin Karin Lückl beschäftigen.