Coronavirus

Corona-Report: Tausende Fälle durch Urlaube

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Die Reisewelle verstärkt die Coronawelle. Jetzt liegen dazu erste (geheime) Zahlen auf.

Wien. Die Coronawelle wird immer stärker. Am Sonntag wurden 9.249 Infektionen gemeldet. Das sind deutlich mehr als am Sonntag zuvor (8.616). Außerdem: Am Sonntag wird immer wenig getestet, die echten Zahlen sind deutlich höher als bekannt.

Urlaub als Turbo. Seit dem Wochenende sind alle 1,1 Millionen Schüler in den Ferien. Hunderttausende Familien fahren in den kommenden Wochen auf Urlaub. Eigentlich sollte es die ruhige Zeit der Pandemie sein, doch heuer ist alles anders. Die Variante BA.5 verbreitet sich auch im Sommer extrem.

Jetzt gibt es bereits erste Daten, die zeigen wie sehr Reiserückkehrer die Infektionszahlen nach oben pushen. Ein Insider aus dem Covid-Krisenstab hat sie ÖSTERREICH gegenüber enthüllt (Daten von Kalenderwoche 26, aktuellere Zahlen gibt es nicht). Innerhalb der vergangenen Woche haben knapp 6.000 Heimkehrer Infektionen aus dem Ausland eingeschleppt. Die drei Länder mit den meisten importierten Fällen sind unsere Lieblings-Urlaubsländer.

  • Die meisten Infektionen stammen von Italien-Urlaubern. Es waren 1.346 Fälle. Man merkt, die Reisewelle wird stärker: Im Vergleich zur Woche davor stiegen die Erkrankungen aus Italien um 21%.
  • Die zweitmeisten Infektionen schleppten Österreicher aus Deutschland ein: 1.047.
  • Aus Kroatien waren es 866 Fälle. der Anstieg im Vergleich zur Woche davor: +45%!

In Spitälern werden schon Operationen verschoben

Neue Varianten. Urlaube bedeuten erhöhtes Ansteckungs-Risiko sagt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter zu ÖSTERREICH: „Für die Verbreitung der Infektionen ist es jetzt sehr günstig.“ Auch könnten neue Corona-Varianten, die bisher bei uns noch nicht verbreitet waren, eingeschleppt werden.

Überlastet. Eine Überlastung der Spitäler rückt näher, so Hutter: „Wir merken die Mehrbelastung schon jetzt. Dafür gibt es drei Gründe: Nach zweieinhalb Jahren Pandemie haben viele ihre Jobs im Gesundheitsbereich verlassen, dann fehlen viele auch urlaubsbedingt und andere weil sie selbst infiziert sind.“ Eine gravierende Konsequenz: „Es müssen bereits jetzt Operationen verschoben werden. Und die Welle steigt weiter, der Gipfel ist noch nicht erreicht.“ 

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