Coronavirus

Corona-Todesfälle: WHO mit düsterer Prognose

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Europa ist erneut das Epizentrum der Pandemie.

Berlin. Europa befindet sich nach Angaben des zuständigen Regionalbüros der Weltgesundheitsorganisation WHO erneut im Zentrum der weltweiten Coronavirus-Pandemie. "Wir befinden uns an einem weiteren kritischen Punkt des Wiederauflebens der Pandemie", sagte der Regionaldirektor der WHO Europa, Hans Kluge. Das derzeitige Tempo der Virus-Übertragungen in den 53 Ländern der WHO-Region Europa sei sehr besorgniserregend.

Kluge warnt vor der derzeitigen Dynamik. Würde diese nicht gebremst, könnte die Zahl der Todesfälle in den nächsten drei Monaten auf dem Kontinent stark ansteigen. Das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro ist der WHO ist für für 53 Länder und Regionen zuständig, darunter auch einige Länder in Zentralasien. Einer "verlässlichen Prognose" nach, sei bis Februar mit 500.000 weiteren Todesfällen zu rechnen, erklärt Kluge.

Besonders Sorge mache dem Regionaldirektor der Anstieg der Neuinfektionen und Todesfälle bei Senioren. Die Krankenhauseinweisungen hätten sich in der letzten Woche verdoppelt und 75 Prozent der registrierten Todesfälle würden die Altersgruppe 65 und älter betreffen.  

Kluge: Zwei Gründe für die Zunahme

Es sei nicht die Zeit für Selbstgefälligkeit, warnte Kluge. Im Laufe der vergangenen vier Wochen habe Europa einen Anstieg der Neuinfektionszahlen um mehr als 55 Prozent erlebt, sagte Kluge. In der vergangenen Woche seien 59 Prozent aller weltweit nachgewiesenen Corona-Fälle und 48 Prozent aller damit in Verbindung stehenden Todesfälle auf die Region entfallen. Für die Zunahme gebe es zwei Gründe: unzureichende Impfzahlen sowie die Lockerung von Corona-Beschränkungen.

"Europa ist zurück im Epizentrum der Pandemie, wo wir schon vor einem Jahr waren", sagte Kluge. Der Unterschied sei heute jedoch, dass man nun mehr Werkzeuge und Mittel zur Verfügung habe, um den Schaden für Gemeinschaften und die Gesellschaft zu mildern und zu verringern. Zu diesen Werkzeugen zählte Kluge in erster Linie die Impfstoffe gegen Covid-19. "Die Impfstoffe retten weiterhin Tausende und Tausende Leben."

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