Die Maßnahmen beginnen zu wirken: 'Wir befinden uns auf einem guten Weg'
Obwohl die Corona-Infektionszahlen in Tschechien immer noch hoch sind, plant die Regierung schon mehrere Lockerungen. Grund für den Optimismus ist ein seit einigen Tagen beobachteter Rückgang bei den Neuinfektionen und eine Verringerung der Reproduktionszahl auf 0,8. Für den gestrigen Donnerstag wurden in dem nördlichen Nachbarland mit 10,7 Millionen Einwohnern 7.874 Neuinfektionen registriert - um 5.358 weniger als vor einer Woche und um 1.000 weniger als am Mittwoch.
Eine sinkende Tendenz zeigte sich allmählich auch bei der Zahl von Covid-Patienten in den Krankenhäusern. "Wir befinden uns auf einem guten Weg", kommentierte der Chef der staatlichen Gesundheitsstatistik-Behörde (UZIS) die Entwicklung. "Es zeigt sich, dass die Maßnahmen Wirkung haben", fügte er hinzu.
Corona in Tschechien: Erste Lockerungen
Die beste Situation zeigt sich in der Hauptstadt Prag, die noch vor einigen Wochen die am schwersten betroffene Region des Landes war. Laut Experten ist das darauf zurückzuführen, dass Prag mit den Restriktionen als erstes begonnen hatte.
Der Vizepremier und Industrieminister Karel Havlicek stellte unterdessen die Wiedereröffnung der Geschäfte und Dienstleistungen im Dezember in Aussicht. "Unsere Ambition ist, alles zu öffnen. Es wird aber von der epidemiologischen Situation abhängen. Es gibt eine Chance, dass Weihnachtseinkäufe möglich sind", sagte Havlicek gegenüber der Tageszeitung "Pravo" (Freitag-Ausgabe). Schon ab Mittwoch, 18. November, werden die Schüler der 1. und 2. Klassen in die Schulen zurückkehren.
Allerdings will die Regierung vorsichtig handeln. Der nationale Notstand, der bis 20. November gilt und als rechtliche Grundlage für die Realisierung von vielen Restriktionen notwendig ist, soll trotz der verbesserten Lage verlängert werden. Gesundheitsminister Jan Blatny sagte, er werde eine Verlängerung bis 20. Dezember vorschlagen. Die Oppositionsparteien fordern dagegen eine kürzere Frist. Jeglicher Verlängerung des Notstandes muss das Abgeordnetenhaus zustimmen.