Hinweise aus genetischen Untersuchungen.
London. Es verdichten sich Hinweise, dass das neuartige Coronavirus womöglich nicht erst seit Anfang 2020 weltweit im Umlauf ist. Wissenschafter der Universität von London veröffentlichten am Mittwoch eine Studie, wonach das Virus Ende 2019 auftauchte und sich bereits dann in rasantem Tempo rund um die Erde ausbreitete.
Bei Analysen Abstrichen, die von mehr als 7500 an Covid-19 erkrankten Menschen stammten, seien außerdem Mutationen des Virus entdeckt worden. Das ist aber bereits seit längerem bekannt. Womöglich lasse sich jedenfalls daran erkennen, wie sich das Virus mit seiner Verbreitung weiterentwickle. Ob es jedoch mehr oder weniger tödlich und ansteckend geworden sei, lasse sich nicht sagen.
Die Forscher renommierten University College London (UCL) betonen im Fachblatt "Infection, Genetics and Evolution" auch, dass sie den genauen Ausgangspunkt der Pandemie nicht feststellen konnten. Die chinesischen Behörden hatten die Weltgesundheitsorganisation WHO am 31. Dezember erstmals über die neue Lungenkrankheit unterrichtet. Bisher wurde davon ausgegangen, dass sie sich erst ab Jänner in Europa ausbreitete. Doch eine am Montag veröffentlichte Studie französischer Wissenschafteer legt nahe, dass es schon Ende vergangenen Jahres einen Fall gegeben haben könnte. Ein französisches Krankenhaus hatte alte Proben von Lungenentzündungspatienten erneut getestet und dabei entdeckt, dass am 27. Dezember ein Mann behandelt wurde, der Covid-19 hatte.