Coronavirus

Prozentueller Zuwachs bei Neuinfektionen sinkt weiter

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Trotzdem zahlenmäßig höchster Anstieg um 430 auf 3.244.

Wien/Österreich-weit. Der Verlauf der ersten Woche mit "Ausgangsbeschränkung" hat in Österreich offenbar zunächst zum Ende der rasanten Zuwachsraten geführt: Am Sonntag stieg die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages von 2.814 auf 3.244 (Stand: 15.00 Uhr). Das ist mit 430 Neuinfektionen zwar der bisher größte Anstieg in Zahlen, gleichzeitig ist das Plus von 15 Prozent der geringste tägliche prozentuelle Zuwachs.

Dieser Anstieg auf Basis der Zahlen des Gesundheitsministeriums bedeutet für die 15.00 Uhr-Zahlen zum zweiten Mal infolge die niedrigste prozentuelle Rate innerhalb von 24 Stunden seit Ausbruch, der Durchschnitt der vergangenen sieben Tage ist mit 20,9 Prozent ebenfalls eher gering. Dasselbe gilt auch für die Sonntag früh (Stand 8.00 Uhr) bekannt gegebenen Zahlen. Im 24-Stunden-Vergleich mit Samstag (2.664 Personen) betrug hier die Steigerung 13,6 Prozent.

16 Todesfälle sind mit Stand 15.00 Uhr

Über 21.000 Personen wurden bisher in Österreich getestet. 16 Todesfälle sind mit Stand 15.00 Uhr vom Gesundheitsministerium bisher offiziell bestätigt. Die insgesamt 3.244 Fälle teilen sich nach Bundesländern wie folgt auf: Burgenland (63), Kärnten (105), Niederösterreich (446), Oberösterreich (628), Salzburg (269), Steiermark (423), Tirol (644), Vorarlberg (263), Wien (403). Somit sind wurden in Tirol und Oberösterreich weiterhin die meisten positiven Testergebnisse erzielt.

Für die österreichischen Intensivmediziner gibt es eine erste antivirale Behandlungsleitlinie bei Covid-19-Patienten. Erstellt wurde sie nach dem Stand des Wissens von einem Autorenteam der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI). Eine antivirale medikamentöse Therapie ist erst mit einem schweren Erkrankungsverlauf bei Patienten angebracht, geht aus den Leitlinien hervor.

Zum Teil problematisch gestaltet sich indes die Rückholung der Österreicher aus dem Ausland: Zwar wurden bisher 3.500 Österreicher seit Beginn der Coronakrise retourniert, Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) rief jedoch jene, die noch nicht in der Heimat zurück sind, "zur höchsten Eile" auf. "Diese Notflüge wird es nicht zeitlich unbegrenzt geben können", warnte Schallenberg unter Hinweis auf bereits eingetretene Flugverbote wie etwa in Tunesien. Zudem hätten Österreicher "noch dieser Tage einen Flug ins Ausland angetreten", was "höchst fahrlässig" sei und an "Unvernunft" grenze. Eine neue Webseite soll die Heimreise erleichtern. Unter https://heimflug.austrian.com/ können bereits beim Außenministerium Registrierte für Rückflüge anmelden. Der nächste dieser Rückflüge wird heute aus Ägypten in Wien erwartet.

Unvernunft bei "Corona-Partys"

Ihre Unvernunft zeigen vereinzelt auch Österreicher im Inland, indem sie "Corona-Partys" feiern oder anderweitig die Ausbreitung des Virus forcieren. Anzeigen nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz gab es in österreichweit zu vermelden. "Was bleibt sind zahlreiche Anzeigen und die Frage, ob das größte Problem der Menschheit wirklich das Coronavirus ist, oder doch die Dummheit Einzelner", resümierte die Polizei Niederösterreich die Ereignisse der vergangenen Nacht auf ihrer Facebook-Seite.

Neben diesen Einzelfällen gibt ein größerer Teil der Bevölkerung aber Anlass zur Freude: Mit den Worten "Ich bin begeistert" reagierte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntag auf das Engagement der Österreicher seit dem Ausbruch der Coronakrise vor rund einem Monat: "Bereits Zehntausende sind aktiv und täglich werden es mehr", stellte der Minister in einer Aussendung fest. Der Zusammenhalt, den er sich zu Beginn der Krise gewünscht habe, sei eingetreten.

Anschober: Gesetzte Maßnahmen beginnen zu wirken

Mit heute 15.00 Uhr gibt es bundesweit 3.244 bestätigte Coronavirus-Erkrankungen in Österreich. Dies bedeutet eine Zunahme von 15,28% (+430 Erkrankungsfälle) zum Vortag. In den vergangenen vier Tagen nahmen die Erkrankungsfälle in Österreich täglich im Durchschnitt um 18,5% zu. Das ist eine deutliche Verringerung im Vergleich zur Situation vor einer und vor zwei Wochen, als die Tageszuwächse teilweise sogar bei 40% lagen.

Anschober
© APA
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Gesundheitsminister Rudi Anschober sagt in einer Aussendung: "Die gesetzten Maßnahmen beginnen also zu wirken. Die Entwicklung der Zahl der Corona-Erkrankungen muss aber weiter sinken, die Zuwächse sind noch immer viel zu hoch. Wir müssen die Zuwächse durch eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen auf den einstelligen Bereich an Tageszuwächsen drücken. Für diese enorme Herausforderung brauchen wir alle - jede/r Einzelne kann ein Teil der Lösung sein, soll ein Teil der Lösung sein, muss ein Teil der Lösung sein. Nur so können wir die schwerste Gesundheitskrise der vergangenen Jahrzehnte bestehen!"

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