Coronavirus

Coronavirus: Schockierender Tatsachenbericht aus Pesaro

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Der italienische Arzt Dr. Johannes Lunger hat die Erfahrungen einer italienischen Anästhesistin aus der Hafenstadt Pesaro (Italien) veröffentlicht. Dieser Bericht geht unter die Haut!

Die Coronavirus-Lage in Italien ist mehr als nur dramatisch. Heute hat ORF-Korrespondent Christian Ferdinand Wehrschütz einen Tatsachenbericht veröffentlicht: „Corona Virus: Unten stehend ein authentischer Bericht eines Arztes aus Südtirol über ein Gespräch mit einer italienischen Anästhesistin in Pesaro!“

oe24 hat den schockierenden Bericht zusammengefasst: 

12-Stunden-Schichten

Die Ärzte der Anästhesiestation absolvieren 12-Stunden-Schichten in Schutzanzügen. Die extreme Hitze erschwert die Atmung der Ärzte. Telefonieren, Essen oder Toilettengänge bedeuten 20 Minuten Zeitverlust, da das Aus- und Anziehen sehr umständlich und langwierig ist. Hinzu kommt eine enorme psychische Belastung, da „diesen Ärzten ca. 80-90% der Patienten unter den Händen wegsterben“.

Unglaublich: 80-jährige Patienten werden gar nicht mehr intubiert und von den 70-Jährigen lediglich "die Fittesten". Die Ärzte konzentrieren sich auf die 60-70-Jährigen, die überhaupt eine Chance haben, die kommenden drei Wochen auf der Intensivstation zu überleben.

Zwei Wochen liegen die Patienten am Bauch

Die Patienten kommen mit einer schlechten Sauerstoffsättigung auf die Intensivstation, sind aber noch in der Lage, selbst zu atmen und mit ihren Angehörige zu telefonieren. Die Röntgenbilder sind in der Regel aus medizinischer Sicht sehr schlecht und nach "wenigen Tagen sterben die Patienten". Die Erkrankten liegen zwei Wochen am Bauch. Dabei sind die Patienten "komplett relaxiert", damit sie die langfristige Intubation überhaupt ertragen können. Mehrmals am Tag müssen die Ärzte die umlagern. Hierfür werden bis zu fünf Personen benötigt. Wer die zwei Wochen überlebt, muss eine weitere Woche auf der Intensivstation mit Überdruckmasken überstehen.

„Entscheidungsträger sind fehlinformiert“

Die Ärztin ist der Auffassung, dass die „Entscheidungsträger in all den verschiedenen Ländern hilflos-, blöd oder fehlinformiert sind.“ 

Appel der Ärztin

Die Anästhesistin stellt sich aber auch die Frage der politischen Verantwortung: „Sollte die Kurve (Anm.: Ausbreitungskurve) aber durch die Decke gehen, werden wir unzählige vermeidbare Tote haben. Und wenn wir uns dann eingestehen müssen, das wir die ganze Sache unterschätzt haben und deshalb viele dieser Toten mitverschuldet haben.“

Der einsame Tod

Die letzten Schicksalsstunden verbringen die Patienten wie folgt: „Wer heute im Krankenhaus stirbt, stirbt einsam.“ Dies trifft besonders hart „den Sterbenden und die Angehörigen.“ Aber der medizinische Betrieb ist zur Gänze mittlerweile beeinträchtigt: „Operationspläne sind gestrichen, Chemotherapien werden pausiert, Grundversorgung und Prävention gibt es nicht mehr.“

 

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