''Winterschlaf'' in einigen Regionen Spaniens zu Ende - So viele Neuinfizierte wie noch nie an einem Tag in Russland.
Madrid/Moskau/Berlin. Das Coronavirus breitet sich weiter aus. In Spanien durften aber Hunderttausende Menschen erstmals nach zwei Wochen wieder in die Arbeit fahren. Der sogenannte Winterschlaf, mit dem die linke Regierung den Kampf gegen die Corona-Pandemie intensiviert hatte, ging in jenen Regionen des Landes zu Ende, in denen der Ostermontag kein Feiertag ist. Ein Überblick über die Situation in mehreren Ländern:
SPANIEN
Ministerpräsident Pedro Sanchez warnte die Spanier, es gebe keine echte Lockerung der Ausgangssperre. "Ich will mich sehr deutlich ausdrücken: Wir sind nicht einmal am Beginn einer zweiten Phase. Erste Lockerungen wird es frühestens in zwei Wochen geben. Und die werden schrittweise und vorsichtig sein", sagte der Regierungschef in einer Rede an die Nation. Er sprach von einem "Krieg, den wir nur vereint gewinnen können".
Der Winterschlaf ging am Montag unter anderem in Madrid zu Ende, wo Polizeibeamte in U-Bahn-Stationen oder Bahnhöfen seit 6.00 Uhr erstmals insgesamt 1,4 Millionen Schutzmasken ausgaben. In der Hauptstadt fuhren nach Medienschätzungen rund 300 000 Menschen wieder in die Arbeit. In vielen anderen Regionen wie Katalonien, Valencia, den Balearen oder dem Baskenland war Feiertag.
RUSSLAND
In Russland sind 2.558 Neuinfektionen bestätigt worden, so viele wie nie zuvor an einem Tag. Damit steige die Zahl der nachweislich Infizierten binnen 24 Stunden auf 18.328, teilt das Corona-Krisenzentrum mit. 18 weitere Patienten seien gestorben. Damit verzeichnet Russland laut offiziellen Angaben insgesamt 148 Tote, bei denen das Virus festgestellt wurde.
SÜDKOREA
Südkorea will am Dienstag einem Insider zufolge die ersten von der US-Regierung erbetenen Test-Sets auf den Weg bringen. 600.000 Sets würden mit einem US-Flugzeug abgeholt, verlautet aus Regierungskreisen in Seoul. Südkorea reagiert auf eine Bitte von US-Präsident Donald Trump, die dieser Ende März in einem Telefonat mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Moon Jae In geäußert hat. Südkorea hat bereits Test-Sets an mehrere Städte in den USA geschickt, darunter Los Angeles, bisher aber nicht auf Bitten der US-Regierung.
CHINA
Das chinesische Festland meldet am Sonntag 108 neue Coronavirus-Fälle gegenüber 99 am Vortag. Es ist die höchste Zahl an Neuinfektionen seit mehr als fünf Wochen. Die meisten Fälle seien auf Einreisende zurückzuführen, berichtete die nationale Gesundheitskommission. Auf dem Festland würden 98 der Fälle aus Übersee stammen. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle liegt nach offiziellen Angaben nun bei 82.160, die Zahl der Todesopfer ist um zwei auf 3.341 gestiegen.
LIBYEN
In Libyen ist die Zahl der Covid-19-Infektionsfälle auf 25 gestiegen. Eine Person starb am und mit Coronavirus, acht Erkrankte wurden genesen, teilte Libyens nationales Zentrum für die Kontrolle der Krankheiten auf seiner Facebook-Seite mit. Libyen erklärte sich unterdessen bereit, 30 Ärzte nach Italien zu entsenden. Darauf einigten sich der italienische Außenminister Luigi Di Maio und sein libyscher Amtskollege Mohammed Siala bei einem telefonischen Gespräch, berichteten italienische Medien. Libyen und Italien kooperieren bereits im Kampf gegen die illegale Einwanderung.
DEUTSCHLAND
In Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Institutes (RKI) die Zahl der Infektionsfälle um 2.537 auf 123.016 gestiegen. Binnen 24 Stunden seien 126 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie gemeldet worden, teilt das RKI auf seiner Internet-Seite mit. 64.300 Menschen sind demnach genesen. Einen Tag zuvor lag diese Zahl bei 60.200.
Besonders hohe Infiziertenzahlen haben den Test-Statistiken zufolge Bayern mit mehr als 32.780 nachgewiesenen Fällen und mindestens 803 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 26.333 Fällen und mindestens 569 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 24.431 bestätigten Fällen und mindestens 669 Toten.