Coronavirus

So laufen bisher die Stichprobentests in Österreich

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SORA-Chef Hofinger spricht von einer ''beeindruckenden Teilnahmebereitschaft" und rechnet mit Ergebnissen im Laufe der Karwoche.

Eine "wirklich beeindruckende Teilnahmebereitschaft der Bevölkerung" ortet SORA-Geschäftsführer Christoph Hofinger bei der derzeit laufenden Stichprobenuntersuchung von 2.000 Österreichern auf eine Infektion mit dem Coronavirus. Nach dem Start der Untersuchung am Mittwoch sei man "derzeit in der intensiven Phase, die meisten Tests werden von heute, Freitag, bis Sonntag gemacht", sagte Hofinger.

Die Regierung hatte Anfang der Woche angekündigt, zusätzlich zu den bisherigen Corona-Tests, die meist nur bei Verdachtsfällen durchgeführt wurden, auch eine repräsentative Stichprobe von 2.000 Österreichern einer solchen Untersuchung zu unterziehen. Damit will man die Dunkelziffer bei den Infektionen einigermaßen zuverlässig bestimmen. Durchgeführt wird die Studie im Auftrag des Wissenschaftsministeriums vom Sozialforschungsinstitut SORA, das die Auswahl der Stichprobe sowie die Auswertung vornimmt, in Zusammenarbeit u.a. mit dem Roten Kreuz und der Medizinischen Universität Wien.

Die Kooperation mit dem Roten Kreuz funktioniere ausgezeichnet, das sei ein "starker und guter Partner in so einer Situation", und auch seine Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung sei hilfreich. Aufgrund des Zeitdrucks sei die Untersuchung für alle Beteiligten "sehr fordernd", aber alle Partner im Projekt würden mit Hochdruck zusammenarbeiten, betonte Hofinger.

Der SORA-Chef will sich nicht genau auf einen Tag festlegen, wann die Ergebnisse vorliegen, "aber das klare Ziel ist nächste Woche", sagte er im Gespräch mit der APA. Dann werde man "mit einer 95-prozentigen Wahrscheinlichkeit sagen können, dass es zum Untersuchungszeitraum, also im wesentlichen 3. bis 5. April, mindesten soundsoviele und höchstens soundsoviele akut Infizierte in Österreich gegeben hat".

Ob und in welchen Zeitabständen die Stichprobentestung wiederholt wird, sei noch nicht geklärt, das hänge von vielen Faktoren ab. Hofinger hielte solche Wiederholungen für durchaus sinnvoll, "weil es dann mehr Ergebnisse gibt und man Zeitverläufe sieht". Es wären dann auch andere Testungen denkbar, etwa Antikörpertests, die eine zurückliegende Covid-19-Infektion belegen würden. Derzeit ist dies noch nicht möglich, weil qualitätsvolle Tests in der notwendigen Menge nicht vorhanden seien.

Die Auswahl der Teilnehmer für die Stichprobenuntersuchung erfolgte rein zufällig aus öffentlichen Telefonverzeichnissen. Zusätzlich werden noch vom Computer zufällig generierte Nummern angerufen und in die Stichprobe einbezogen. Die einzige Vorgabe war, dass die Zahl der Studienteilnehmer pro Bundesland genau dem Verhältnis der jeweiligen Landesbevölkerung zur Gesamtbevölkerung entspricht.
 

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