Coronavirus

Die 10 wichtigsten Fragen zum Corona-Impfstoff

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Wie wirksam sind die neuen Impfstoffe? Wie kommt Österreich zu einem neuen Impfstoff und was wird er kosten? Der große oe24-Überblick.

Üblicherweise dauert es mehrere Jahre bis ein Impfstoff entwickelt wird. Für HPV oder Rotaviren hat die Entwicklung 15 Jahre gedauert. Umso erstaunlicher, dass ein Impfstoff-Kandidat für das Coronavirus vergleichsweise schnell gefunden wurde. Das liegt vor allem auch daran, dass die Firma Biontech (Mainz) und das US-Pharmaunternehmen Moderna eine neue Technologie eingesetzt haben, die so bisher noch nie zugelassen wurde. Was kann also der neue Impfstoff? Wann ist er verfügbar – wo und wann ist die Impfung möglich? oe24 gibt mit den 10 wichtigsten Fragen zum Corona-Impfstoff einen großen Überblick zum Thema.

Was macht den Corona-Impfstoff so besonders?

Die Mittel wurden mit einem Rekord-Tempo entwickelt. Das liegt daran, dass Forscher bisher auf Impfstoffe setzten, die zum Beispiel tote oder genetisch veränderte, harmlose Viren in den Körper einschleusten, damit er gegen das Virus immun wird. Bei den Stoffen der Firma Biontech (Mainz) und das US-Pharmaunternehmen Moderna eine neue Technologie eingesetzt haben, die so bisher noch nie zugelassen wurde. Es sind Mittel, die einen kleinen Teil des Virus-Erbgutes (RNA) enthalten. Wie werden mRNA-Impfstoffe genannt.

Wie funktioniert die neue Impfstoffart?

Die Wissenschaftler schleusen einen kleinen Teil der Erbinformation (mRNA) des Coronavirus in unsere Körper ein. Mithilfe dieses Bauplans produziert unser Körper einen Teil des Virus selbst – nämlich jenen, der an Zellen andockt, so dass sich das Virus vermehrt und uns krank macht. Dieses sogenannte Spike-Protein lernt der Körper nach der Impfung zu bekämpfen.

Wie wirksam sind die neuen Impfstoffe?

Biontech meldete zunächst, dass ihr Impfstoff eine mehr als 90 prozentige Schutzwirkung habe und präzisierte in den vergangenen Tagen auf 95 Prozent. Der US-Pharmakonzern Moderna errechnete eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent. Das sind extrem hohe Werte! Zum Vergleich: Die letztjährige Grippe-Impfung hat eine Wirksamkeit von 70 Prozent. Forscher hoffen, dass eine Corona-Immunität bis zu drei Jahre halten soll. Allerdings gibt es noch keine Langzeitstudien dazu.

Was weiß man über die Nebenwirkungen?

Bei jeder Impfung kann es prinzipiell Nebenwirkungen geben. Schwere Nebenwirkungen wurden bei den neuen Mitteln bisher keine registriert. Bei 2 Prozent der Probanden wurde lediglich Kopfschmerzen und Müdigkeit festgestellt werden. Durch die neuen Verfahren und der extrem schnellen Entwicklung ist das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen etwas höher einzuschätzen als bei langjährig erprobten Stoffen.

Wann gibt es einen Impfstoff für Kinder?

Da die Impfstoffe an Erwachsenen erprobt wurden, gibt es vorerst keine Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche. Studien an Minderjährigen starten erst nach guten Ergebnissen für Erwachsene. Es wird somit noch einige Zeit brauchen, bis ein Präparat für Kinder und Jugendliche auf den Markt kommt.

Wo wird geimpft?

Gesundheitsminister Anschober will einen niederschwelligen Zugang zur Covid-19-Impfung schaffen, wie er bereits verkündete. Möglicherweise werde daher nicht nur an den gewohnten Stellen geimpft werden, sondern etwa auch durch mobile Impfteams. Allerdings hängen die Impfstellen auch davon ab, wie die Mittel gelagert werden müssen. Voraussichtlich werde an öffentlichen Impfstellen wie Impfzentren und bei Gemeindeärzten am Land geimpft. Lange Schlangen sollen vermieden werden.

Wie kommt Österreich zu einem Impfstoff?

Bei den Verhandlungen um einen Impfstoff steht Österreich nicht alleine da. Die EU hat beschlossen als Vertreter aller 27 Mitgliedstaaten mit Herstellerfirmen zu verhandeln und gemeinsam Impfstoffe einzukaufen. Damit sollen parallele Verhandlungen vermieden werden. So soll ein hochqualitativer und mit verträglichen Preisen angeschafft werden.

Was wird der Impfstoff kosten?

Die Kosten der EU werden sich etwa auf 2,7 Milliarden Euro belaufen. Laut Gesundheitsministerium soll die Impfung für die österreichische Bevölkerung gratis sein. Der Impfstoff werde einem staatlichen Programm zur Verfügung gestellt.

Wer wird impfen?

Laut Experten gibt es nicht genügend Impfärzte. Deshalb soll es größere Einheiten geben, die unter einem Impfarzt impfen. So könnte zum Beispiel auch diplomiertes Krankenhauspersonal, das Injektionen grundsätzlich verabreichen darf, impfen.

Wer wir zuerst geimpft?

Vor der Allgemeinbevölkerung werden Risikogruppen und Menschen, die in kritischen Bereichen arbeiten – wie etwa Personal im Gesundheits- und Pflegepersonal – geimpft werden. Dann werden ältere Personen ab 70 Jahren und eben Menschen, die unter einem erhöhten Risiko stehen, einen schweren Covid-Krankheitsverlauf zu erleiden. jedoch müsse man auf die Charakteristika des Impfstoffes eingehen. Danach werden Personen geimpft, die in systemerhaltenden Bereichen arbeiten, wie zum Beispiel Lehrer, Polizisten oder auch Mitarbeiter der Stromversorgung.

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