Coronavirus

So hätte China die Pandemie verhindern können

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Sechs Tage im Jänner waren für die Verbreitung des Coronavirus entscheidend.

Die Corona-Krise hat mittlerweile die ganze Welt erfasst. Mehr als zwei Millionen Menschen sind inzwischen infiziert, fast 160.000 Personen sind an Covid-19 gestorben. Ihren Ursprung nahm die Pandemie in der chinesischen Metropole Wuhan, wo spätestens im Dezember 2019 Fälle einer unbekannten Lungenerkrankung auftraten.  Erst einen Monat – als bereits erste Fälle außerhalb Chinas gemeldet wurden – warnte Präsident Xi Jinping die Öffentlichkeit vor der neuen Krankheit. Dabei hat die Regierung in Peking entscheidende Tage und Wochen verstreichen lassen und somit wohl auch die Chance verpasst, eine weltweite Pandemie zu verhindern.
 
So hätte China die Pandemie verhindern können
© APA/AFP/POOL/FLORENCE LO
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Sechs entscheidende Tage

Der Nachrichtenagentur AP liegen nun interne Dokumente vor, die auf ein Versagen der chinesischen Regierung  hindeuten. So hätten führende Offizielle bereits am 14. Jänner erkannt, dass es sich um eine bedrohliche Epidemie handle. Peking ließ dann aber sechs wichtige Tage vergehen, bis die Öffentlichkeit informiert wurde. In diesem Zeitraum fand ausgerechnet in Wuhan noch ein Massenbankett für Zehntausende Menschen statt, zudem reisten Millionen Chinesen auf dem Weg zu Neujahrsfeiern durch das Land. 
„Das ist furchtbar“, sagt Epidemiologie Zuo Feng Zhang von der University of California at Los Angeles. „Hätten sie sechs Tage früher gehandelt, hätte es viel weniger Patienten gegeben, und die medizinischen Einrichtungen hätten ausgereicht.“
 
Experten führen das zögerliche Verhalten der chinesischen Behörden auf mehrere Faktoren zurück. Die strikte Informationskontrolle im Land, bürokratische Hemmnisse und die Abneigung, negative Nachrichten nach oben weiterzugeben. So kam es etwa dazu, dass zwar vom 5. bis zum 17. Jänner Hunderte Patienten in die Krankenhäuser Wuhans eingeliefert wurden, in diesem Zeitraum aber keine neuen Ansteckungsfälle registriert wurden.
 
Wuhan Coronavirus
© APA/AFP/HECTOR RETAMAL
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Erster Fall außerhalb Chinas

Die Situation änderte sich erst am 13. Jänner, als mit Thailand zum ersten Mal ein Corona-Fall außerhalb Chinas gemeldet wurde. Dokumente, die AP vorliegen, zitieren Ma Xiaowei, den Leiter der Leiter der nationalen Gesundheitsbehörde Chinas, in einer vertraulichen Telekonferenz: „Die epidemische Situation ist weiterhin ernst und komplex, die ernsteste Herausforderung seit Sars in 2003, und sie wird sich wahrscheinlich zu einem größeren Ereignis im Gesundheitswesen entwickeln.“  In einem vertraulichen Memorandum weist auch die Spitze in Peking die Behörden darauf hin, dass sich „alle örtlichen Stellen auf eine Pandemie vorbeireiten müssen.“ 
 
Coronavirus Wuhan
© APA/AFP/HECTOR RETAMAL
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Obwohl intern wohl schon klar war, dass eine große Krise bevorsteht, wurde das Risiko öffentlich noch heruntergespielt. So sagte ein Sprecher der Seuchenkontrollbehörde im Staatsfernsehen noch am 15. Jänner: „Das Risiko einer anhaltenden Übertragung von Mensch zu Mensch ist gering.“ Erst am 20. Jänner wurde dann öffentlich zugegeben, dass die Lage ernst und das Virus doch übertragbar sei. 
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