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Coronavirus

Erste US-Amerikanerin gegen Corona geimpft

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Nach einer Notfallzulassung des Pfizer-Biontech-Impfstoffs wurde in den USA eine Krankenschwester als Erste gegen das Coronavirus geimpft.

USA. Die erste Impfung fand um 9 Uhr morgens Ortszeit in dem Krankenhaus ''Long Island Jewish Medical Center'' im New Yorker Bezirk Queens statt. Die erste Spritze erhielt die Krankenschwester Sandra Lindsay von der Intensivstation der Klinik.

"Ich möchte öffentlich Vertrauen schaffen, dass die Impfung sicher ist", sagte Sandra Lindsey. "Wir erleben eine Pandemie, wir müssen alle unseren Teil beitragen. Ich möchte jeden ermutigen, sich impfen zu lassen."

 

 

Die Vereinigten Staaten erleben aktuell erneut eine verheerende Welle der Pandemie mit Rekordzahlen bei Infizierten, Erkrankten in Krankenhäusern und Todesopfern. Viele Krankenhäuser berichten von überlasteten Notaufnahmen und fehlenden Pflegekräften für die ständig steigenden Zahlen an Infizierten. Für den Montag wurde erwartet, dass in den USA in der Zählung der Johns-Hopkins-Universität die Marke von 300.000 Toten seit Beginn der Pandemie überschritten würde.

Trump twitterte gleich nach der Impfung

Wenige Minuten nach der Impfung twitterte Präsident Donald Trump: "Erste Impfung verabreicht. Herzlichen Glückwunsch USA! Herzlichen Glückwunsch Welt!". Trump nimmt den schnellen wissenschaftlichen Erfolg des Impfstoffs für sich in Anspruch, Pfizer hat aber immer wieder betont, nicht Teil des US-Regierungsprogramms zu sein, um politisch unabhängig agieren zu können. Nun sollen als erstes Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen sowie Bewohner von Alten-und Pflegeheimen geimpft werden. Es handelt sich um die größte Impfkampagne in der Geschichte des Landes, laut CNN sollten am Montag in allen Bundesstaaten erste Impfungen anlaufen.
 
"Wir mussten in dieser Stadt so viel durchstehen", sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio in der Früh in einem CNN-Interview. "Heute ist ein Tag, auf den wir gewartet und für den wir gebetet haben." Auch in der Millionenmetropole hatte sich in den vergangenen Wochen die Lage wieder verschlimmert und die Fallzahlen waren deutlich gestiegen - allerdings nicht vergleichbar mit der Lage im Frühjahr. Am Montag traten neue Maßnahmen in New York City in Kraft, wonach die Innenbewirtung in Restaurants und Bars wieder ausgesetzt wurde.

"EU-Bürger wollen schnelle Zustimmung"

Pfizer und Biontech hatten auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) die Zulassung des Corona-Impfstoffs beantragt. Spätestens am 29. Dezember werde das Gutachten des Expertenausschusses vorliegen, erklärte die Direktorin der EMA, Emer Cooke, am Montag in Amsterdam. "Die europäischen Bürger haben uns gesagt, dass sie eine schnelle Zustimmung wollen, aber viel wichtiger, sie wollen eine gründliche Überprüfung von Nutzen und Risiken des Impfstoffes, so dass sie überzeugt sind, es ist sicher, wirksam und von hoher Qualität."
 
Im Gegensatz zu den USA, Kanada und Großbritannien erteilt die EU keine Notzulassung. Die bedingte Marktzulassung stelle sicher, so die EMA-Chefin, dass die Covid-19-Impfstoffe die EU-Standards für alle Impfstoffe und Arzneimittel erfüllten.
 
Bereits Anfang des Monats hatten die britischen Behörden diesem Präparat eine Notfallzulassung erteilt. Kanada, Bahrain, Saudi-Arabien und Mexiko folgten. Auch der Golfstaat Kuwait erteilte dem Impfstoff eine Notfallzulassung, wie ein Vertreter des Gesundheitsministeriums am Sonntag mitteilte. Russische und chinesische Impfstoffe sind bereits in mehreren Ländern im Einsatz.
 
Die US-Regierung hat sich vertraglich die Lieferung von 100 Millionen Impfdosen von Pfizer/Biontech gesichert. Der US-Pharmakonzern Moderna teilte am Freitag mit, die US-Regierung kaufe weitere 100 Millionen Dosen seines Impfstoff-Kandidaten. Diese Dosen würden im zweiten Quartal 2021 geliefert. Der Moderna-Impfstoff muss von der FDA noch zugelassen werden, eine Entscheidung darüber wird Ende der Woche erwartet.
 
Video zum Thema: Impfungen starten in den USA
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