Bildungsminister: 'Alle können ihren Abschluss machen'
Die Schulen sind seit Mitte März geschlossen und wurden auf E-Learning umgestellt. Bildungsminister Heinz Faßmann lässt nun aufhorchen: Er zitierte auf einer Pressekonferenz am Dienstag eine Studie, wonach derzeit rund 20 Prozent der Schüler für ihre Eltern nicht erreichbar seien. Das seien bei 1,3 Millionen Schüler 260.000 nicht erreichbare Personen.
Der Minister stellte aber auch gleich klar, dass er diesen Wert als zu hoch sieht. Die Experten im Ministerium sind der Meinung, dass es sich wohl nur um einen geringen, einstelligen Prozentsatz handelt. Besonders betroffen seien aber vor allem jüngere Schüler und Kinder aus ärmeren Verhältnissen.
Schulen werden schrittweise geöffnet
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) will sich noch nicht festlegen, wann die Schulen und Universitäten wieder ihren Betrieb aufnehmen können. Er peilt eine schrittweise Wiederaufnahme an, zunächst unter anderem mit Maturanten. In einer Pressekonferenz Dienstagvormittag versicherte er: "Alle können und werden ihren Abschluss machen." Realistisch gesehen werde es aber den April keinen Unterricht mehr geben.
Matura-Termin weiter offen
Ob der zuletzt angepeilte Matura-Termin mit Start 19. Mai hält, konnte Faßmann nicht versprechen. Weiteres dazu wird es erst nach Ostern geben.
An den Bundesschulen werden jedenfalls keine Kosten für Horte und ähnliches mehr anfallen, wenn diese Angebote nicht wahrgenommen werden. Zudem wird ein Härtefallfonds mit fast 13 Millionen dotiert, der für die Stornierung von Veranstaltungen wie Skikursen und Sprachreisen verwendet werden soll.
"Neutrales Semester an den Unis"
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) will das "neutrale Semester" an den Hochschulen durchsetzen. Zwar betonte er bei einer Pressekonferenz, eine Verständigung mit den Rektoren anzustreben. Doch kündigte er gleichzeitig an, sich im Nationalrat um eine Verordnungsermächtigung zu bemühen, diesen Vorschlag auch umsetzen zu können.
Ein "neutrales Semester" hätte vor allem die Auswirkung, dass Studierende nicht um Beihilfen umfallen und sich auch etwa die Mindeststudiendauer indirekt um ein Semester erhöht.
Kirchlicher Kindergartenbetreiber kritisiert Faßmann
Der katholische St. Nikolausstiftung kritisiert die Aussagen von Unterrichtsminister Heinz Faßmann (ÖVP) zur Hortbetreuung und fordert Klarheit für Kindergärten und Eltern. Der kirchliche Kindergartenbetreiber vermisst insbesondere einheitliche Vorgaben für die Betreuung von Kindern in der Corona-Krise und eine Lösung für den Ersatz der Beiträge analog zur angekündigten Regelung für Bundes-Horte.
"Wir erwarten uns in dieser Krisensituation, dass sich der Krisenstab im Bund auch mit dem Thema Kindergarten auseinandersetzt. Für viele Gewerbe und Gewerke, Baugewerbe, Lebensmittelhandel etc. gibt es österreichweit einheitliche Regelungen - nur für den Kindergarten nicht", heißt es in einer Aussendung am Dienstag.