Coronavirus

Forderung nach Masken-Aus im Behindertenbereich

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Die Lebenshilfe Oberösterreich und der oö. Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) wollen ein Ende der Maskenpflicht in der Behindertenarbeit.

Menschen mit Beeinträchtigung würden aus einem Schutzbedürfnis heraus "überbehütet" und dadurch diskriminiert, begründet die Lebenshilfe die Forderung. Im Sinne der Inklusion solle man die Regeln an die aktuelle Infektionslage anpassen. Eingangskontrollen und Zutrittsbeschränkungen sollten aber bleiben.

Masken-Ende gefordert

Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung hätten seit Beginn der Pandemie mit überdurchschnittlich hohen Einschnitten in ihren Alltag zu kämpfen gehabt und besonders unter den Kontaktbeschränkungen gelitten, betonte die oö. Lebenshilfe in einer Aussendung. "Wir fordern eine schnellere Anpassung des Behindertenbereichs an das öffentliche Leben", so Präsident Stefan Hutter. Das bedeute je nach Covid-Lage auch einen Wegfall der Maskenpflicht.

Die Lebenshilfe, die mit 1.600 Beschäftigten und knapp 2.000 Betreuten der größte Träger der Behindertenarbeit in Oberösterreich ist, habe alle Maßnahmen "zum Wohle der von uns begleiteten Menschen" mitgetragen. Derzeit sei man aber davon überzeugt, dass die Maskenpflicht innerhalb der Einrichtungen - ebenfalls zum Wohle der betreuten Menschen - fallen müsse, bekräftigte Geschäftsführer Gerhard Scheinast. Daher hat sich die Organisation in einem Offenen Brief an Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gewandt.

"Recht auf Leben ohne Maske"

Landesrat Hattmannsdorfer unterstützt das Anliegen der Lebenshilfe: "Während wir im Großteil unserer Lebensbereiche wieder frei von Masken arbeiten und leben, müssen die Klientinnen und Klienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Behindertenarbeit weiterhin FFP2-Maske tragen. Das kann man niemandem logisch erklären. Menschen mit Beeinträchtigungen haben ein Recht auf ein Leben ohne Maske wie alle anderen auch", findet er. In vielen Einrichtungen gebe es derzeit kein Infektionsgeschehen mehr, so Hattmannsdorfer, daher halte er eine Lockerung der Maskenpflicht für vertretbar und solle auch den Mitarbeitern ein "Durchschnaufen" vor einem ungewissen Herbst ermöglichen.
 

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