Coronavirus

Handel: Lockdown-Verlängerung kostet weitere 420 Millionen

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Der Handelsverband befürchtet, dass die Lockdown-Verlängerung im Osten weitere 420 Millionen Euro kosten wird. Arbeitsplätze seien dadurch auch gefährdet.

Die österreichische Bundesregierung hat heute wie eine Verlängerung des Lockdowns in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland bis zum 18. April verkündet. Damit müssten mehr als 10.000 betroffenen stationäre Händler in der Ostregion ihre Geschäfte weiterhin geschlossen halten, so der Handelsverband in einer Aussendung. Es sollen dadurch Umsatzverluste von rund 420 Millionen Euro pro Woche und tausende Arbeitsplatzverluste drohen.

 

Handelsverband-Geschäftsführer: "Dauerlockdown kaum argumentierbar"

"Aus unserer Sicht ist die heutige Entscheidung, Wien, Niederösterreich und das Burgenland im vierten Dauerlockdown zu halten, kaum noch argumentierbar. Mit jeder weiteren Einschränkung des öffentlichen Raums verlagert man das Ansteckungsgeschehen noch stärker ins Private – wo man eben nicht kontrollieren kann. Mittlerweile passieren laut den AGES-Clusteranalysen 70% aller Corona-Infektionen im Privatbereich und weitere 15% in der Freizeit. Den Handel, der kein Corona-Hotspot ist, zuzusperren, nur um die Mobilität der Menschen zu reduzieren – das ist nicht verhältnismäßig und das kann nicht der richtige Weg sein", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

 

Bevölkerung hätte Maßnahmen satt

Ebenso hätte die Bevölkerung die Maßnahmen mittlerweile satt. Will dazu: "Wir sehen bereits seit Monaten, dass Teile der Bevölkerung nach mehr als einem Jahr Corona-Krise nicht mehr bereit sind, Ausgangssperren oder Kontaktverbote hinzunehmen. Der Blick auf die Straßen zeigt, dass diese im dritten oder jetzt im vierten Lockdown nicht mehr menschenleer sind."

 

Handel will langfristigen Plan

"Die staatlichen Hilfen federn zwar das Schlimmste ab, es braucht jedoch einen mittel- und langfristigen Plan. Der Handelsverband hat mit dem AID-Modell einen Corona-Masterplan entwickelt, der die Lockdown-Spirale durchbricht und neue wirtschaftliche Perspektiven gibt", so Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch via Aussendung.

 

Handel gegen Zutrittstests

Von den Zutrittstests hält der Handel ebenso wenig. "Zutrittstests in den Geschäften würden kaum etwas an den Corona-Fallzahlen ändern, aber bis zu zwei Drittel aller Umsätze im Handel vernichten. Gerade für den Einzel- und Großhandel sind derartige Corona-Eintrittstests auch aufgrund der begrenzten Aufenthaltsdauer nicht notwendig. Diese sinnlose Maßnahme würde tausende Unternehmen in ihrer Existenz gefährden und zehntausende Arbeitsplätze kosten", so Will.

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