Coronavirus

Hier steigen die Corona-Zahlen jetzt am steilsten

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Angst vor einer zweiten Welle: In welche europäischen Ländern die Lage jetzt besonders kritisch ist. 

Kurz vor dem Ferienende breitet sich das neuartige Coronavirus in den EU-Ländern Frankreich und Spanien wieder verstärkt aus. Besorgnis auch in anderen Ländern in Europa und dem Rest der Welt. Österreich hat dabei seine Rolle als Anti-Coronavirus-Musterschüler verloren. Die Statistik der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) listet die Republik mit 36 Fällen pro Hunderttausend bereits unter den Top Ten der EU-Staaten mit den meisten Neuinfektionen in den vergangenen 14 Tagen. Zum Vergleich: Deutschland kommt auf 20, Italien auf 13 Neuinfizierte. Österreich ist de facto gleichauf mit dem Sorgenkind Schweden. 
 
Hier steigen die Corona-Zahlen jetzt am steilsten
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Dramatisch ist die Lage auch am Balkan. Wie die Corona-Ampel des CSH zeigt, kämpfen vor allem Bosnien, Montenegro, der Kosovo und Moldawien mit einer steigenden Zahl an Neuinfektionen. Diese Länder werden zusammen mit Spanien sogar rot eingefärbt
 
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Angespannte Lage auch in Italien und Frankreich

In Frankreich sind derzeit insgesamt 4.709 Menschen wegen der Lungenkrankheit Covid-19 im Krankenhaus, davon 383 auf der Intensivstation. Am Sonntag wurde ein weiteres Corona-Todesopfer gemeldet, die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 30.513. Gesundheitsminister Olivier Veran zeigte sich angesichts der Gesamtlage in Frankreich besorgt und sprach in einem Interview mit der Zeitung "Le Journal du Dimanche" von Risiken. In Frankreich gehen demnächst die Sommerferien zu Ende, vor Schulbeginn am 1. September steht die Reiserückkehrwelle an. Anders als im Frühjahr sind derzeit sehr viele jüngere Leute mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, die in der Regel weniger Symptome zeigen.
 
Auch in Italien breitet sich das Coronavirus wegen sommerlicher Aktivitäten und Urlaubsreisen wieder deutlich stärker aus. Am Sonntag wurden 1.210 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Trotz des abrupten Anstiegs der Fallzahlen versicherte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza, die Lage sei unter Kontrolle. Einen erneuten Corona-Lockdown für das gesamte Land schloss er aus. Der Regionalpräsident von Kampanien, Vincenzo De Luca, sprach sich allerdings dafür aus, Reisen zwischen den italienischen Regionen bis zum Schulstart am 14. September einzuschränken.
 
Angesichts kräftig steigender Corona-Zahlen haben mehrere spanische Regionen neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie angeordnet. So sind in Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona auch private Treffen von mehr als zehn Personen verboten. In der Region Murcia im Südosten des Landes wurden alle Treffen von mehr als sechs nicht im selben Haushalt lebenden Personen untersagt. Und in der am stärksten betroffenen Hauptstadt Madrid forderten die Behörden die Menschen auf, alle nicht notwendigen sozialen Kontakte zu vermeiden. Auf den Balearen mit der Urlauberinsel Mallorca räumte die örtliche Regierung ein, dass es eine zweite Corona-Welle gebe. Das Virus breite sich wieder so schnell aus, dass eine Nachverfolgung von Kontakten schwierig sei.
 
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