Coronavirus

Impfstoff-Durchbruch: EU-Zulassung schon am 23. Dezember

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Das Vakzin von Biontech/Pfizer soll bis 23. Dezember freigegeben werden.

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat am Dienstag angekündigt, dass ein erster Impfstoff gegen das Coronavirus noch vor Weihnachten zugelassen werden soll. Das solle für die gesamte EU gelten, nationale Lösungen seien nicht geplant. Zuerst hatte die "BILD" davon berichtet.
 
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat hingegen noch nicht bestätigt, dass der Corona-Impfstoff bereits am 23. Dezember für die EU zugelassen wird. Die EMA gehe weiterhin vom 29. Dezember aus, sagte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag in Amsterdam. Auszuschließen sei aber ein früherer Zeitpunkt nicht. Während des laufenden Prüfverfahrens werde auch der Zeitrahmen laufend angepasst.
 

Deutschland drängt

Die deutsche Bundesregierung drängt bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) auf eine Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs noch vor Weihnachten. Berlin verlange, das Vakzin bis zu 23. Dezember auf EU-Ebene und damit auch in Deutschland freizugeben, berichtet die Boulevard-Zeitung "Bild" unter Berufung auf Regierungs- und EU-Kreise. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte unterdessen, eine Mehrheit der Deutschen könnte bis Sommerende 2021 geimpft werden
 
Sowohl das Kanzleramt als auch das Gesundheitsministerium würden intern dieser Forderung erheben, berichtete "Bild". Die EMA hat bisher eine Entscheidung für den 29. Dezember angekündigt. Dies gelte in Kreisen der Bundesregierung als zu spät, berichtet "Bild". In Großbritannien, den USA und Kanada ist das Vakzin von Biontech und Pfizer bereits zugelassen. Dort liefen die Impfaktionen auch schon an.
 
Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass bis Ende Sommer 2021 rund 60 Prozent der Bürger in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft sein könnten. Stand heute könne im Sommer mit einer solch großen Zahl an Impfdosen gerechnet werden, dass dann im Sommer weite Teile der Bevölkerung geimpft werden könnten, sagte der CDU-Politiker am Montagabend im ZDF-"heute-journal" auf die Frage, wann 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein könnten.
 
Jedem, der wolle, solle bis dahin ein Impfangebot gemacht werden können. Laut Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Corona-Pandemie nötig.
 
Spahn sagte weiter: "Unser Ziel ist, dass es noch vor Weihnachten eine Zulassung gibt und dass wir dann auch noch in diesem Jahr beginnen können zu impfen, auch hier in Deutschland - entscheiden muss am Ende die (Europäische Arzneimittel-Agentur) Ema." Das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) die Zulassung des Corona-Impfstoffs beantragt. Spätestens am 29. Dezember soll das Gutachten des Expertenausschusses vorliegen.
 
Spahn fügte hinzu, eine ordentliche Zulassung mache Sinn, damit sich viele Bürger impfen ließen. "Aber ja, sie (die Impfung) sollte zügig kommen." Stand heute sei für das erste Quartal mit 12 bis 13 Millionen Impfdosen zu rechnen. Wenn es eine zusätzliche Zulassung von Astra Zeneca oder Johnson & Johnson in diesem ersten Quartal gäbe, "hätten wir auch zusätzliche Impfdosen verfügbar". "Das ist durchaus realistisch, aber eben auch noch nicht sicher."
 
   Er könne jedenfalls versichern, dass Deutschland durch die Notfallzulassung des Impfstoffes in den USA keine Nachteile haben werde. "Wir haben Verträge als Europäische Union, Großbritannien hat Verträge, die Vereinigten Staaten haben Verträge - und jeder hat sich eben fürs erste Quartal in diesen Verträgen auch entsprechende Mengen gesichert." Von den EU-Verträgen werde nichts weggenommen oder früher woanders hin ausgeliefert, "das ist nicht der Fall".
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