Der Bürgermeister ist über seine Bürger verärgert – diese würden sich gewissenlos verhalten.
Ungewiss ist, ob es ein Weltrekord ist, aber Österreich-Rekord dürfte es mit ziemlicher Sicherheit sein: Im Salzburger Ort Hintersee (Flachgau) gibt es derzeit eine 7-Tage-Inzidenz von fast 3.000 (2.991 Stand 30.12. 8 Uhr 30). Die 7-Tage-Inzidenz gibt die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tage an. Warum die Zahlen derart hoch sind, erklärt sich der Bürgermeister der Gemeinde, Paul Weißenbacher (ÖVP), mit dem gewissenlosen Verhalten seiner Bürger, wie "orf.at" berichtet. Er berichtet, dass einige etwa trotz Infektion oder Infektionsfall in der Familie nachweislich zur Arbeit oder einkaufen gegangen.
Inzwischen ist bereits die hohe Politik auf den Fall aufmerksam geworden. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) habe bereits mit dem Bürgermeister gesprochen. Man müsse sich nur die Zahlen ansehen, um zu sehen, dass irgendetwas in Hintersee nicht richtig laufe. Nach dem Gespräch schrieb Weißenbacher, laut "orf.at" in einer WhatsApp-Nachricht an Gemeindevertreter und Vereinsobleute: "Sollten sich viele Bewohner unserer Gemeinde weiterhin derart gewissenlos verhalten, werden bei uns Maßnahmen gesetzt, die bisher in ganz Österreich nicht notwendig waren.“
Nachbarort hat Angst vor Hinterseern
Weißenbacher macht deutlich, dass die explodierenden Fallzahlen ein Riesenproblem seien. Im Nachbarort Faistenau – wo viele Hinterseer einkaufen oder zur Bank gehen würden – hätten die Menschen bereits Angst vor den Nachbarn.
Als letzter Schritt sei auch eine komplette Quarantäne wie einst in Kuchl (Tennengau) denkbar. Allerdings sei das immer das letzte Mittel, heißt es aus dem Büro von Landeshauptmann Haslauer.