Coronavirus

In Kärnten werden bereits erste Operationen verschoben

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Derzeit acht Covid-19-Patienten auf Intensivstationen.

In Kärnten werden wegen der Corona-Pandemie und der sich wieder verschärfenden Situation in den Spitälern bereits erste Operationen verschoben. Der Kärntner Intensivkoordinator Rudolf Likar bestätigte am Dienstag auf APA-Anfrage einen entsprechenden Bericht des ORF. Das Problem sei die lange Zeit, die Covid-19-Patienten im Vergleich mit anderen auf der Intensivstation versorgt werden müssen. Und Likar wiederholt: "Die meisten Patienten auf der Intensivstation sind ungeimpft."

Derzeit werden acht Corona-Intensivpatienten in den Kärntner Krankenhäusern behandelt. Eine geringe Zahl, möchte man meinen, aber: "Covid-Patienten bleiben im Schnitt 30 Tage auf der Intensivstation." Die durchschnittliche Dauer bei anderen Patienten betrage fünf Tage. Zehn Covid-Patienten bedeuten also, dass 40 bis 60 andere Patienten weniger intensivmedizinisch behandelt werden können, so Likar. Patienten nach einer Herzoperation bleiben einen oder zwei Tage auf der Intensivstation: "In 30 Tagen könnte man also 15 solcher Patienten versorgen."

Intensivbetten auch ohne Corona ausgelastet

Hinzu komme, dass die Intensivstationen im Sommer ohnehin schon zu 92 Prozent ausgelastet sind, etwa wegen Sport- oder Motorradunfällen. Die Strukturen haben man, es fehle aber an Personal: "Das ist ohnehin schon erschöpft wegen der langen Dauer der Pandemie. Das wird sicher nicht besser, wenn es jetzt wieder losgeht." Und: Die Delta-Variante sorge dafür, dass im Verhältnis mehr Erkrankte auf die Intensivstation kommen." Früher war das Verhältnis aus Corona-Intensivpatient zu Krankenhauspatient 1:5, jetzt ist es 1:3", erklärte der Intensivkoordinator. Hatte der Covid-19-Wildtyp auch andere Organe angegriffen, so sei nun hauptsächlich die Lunge betroffen.

Die Zahl der Operationen, die derzeit verschoben werden müssen, halte sich noch im Rahmen, "weil wir quer durch Kärnten verlegen. Aber es braucht nur die doppelte Anzahl an Patienten, dann wird es kritisch", so Likar. Er plädiert nicht zuletzt deshalb für weitere Maßnahmen, etwa verpflichtende PCR-Tests für Reisende aus Hochrisikoländern - und die Impfung. Aus seiner Ablehnung von Lockdowns hatte Likar während der gesamten Pandemie keinen Hehl gemacht und er sei auch weiterhin für Eigenverantwortung. "Aber wenn sich die Leute nicht impfen lassen, werden Leute sterben. Auch, weil auf den Intensivstationen Ressourcen blockiert werden."
 

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