Coronavirus

Klimek: "Österreich einen Schritt weiter zur Bananenrepublik"

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Österreichs Wissenschaftler reagieren mit scharfer Kritik auf den Virologen-Sager von Landeshauptmann Haslauer.

Wie ernst gemeint auch immer er war: Der Sager von Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), dass Virologen Menschen aus Schutz vor einer Infektion am liebsten einsperren würden, hat noch am Mittwochabend für scharfe Kritik gesorgt.  

Höchst emotional reagierte  der Komplexitätsforscher Peter Klimek. "Was ist das hier für ein Umgang, den man in Österreich mit Wissenschaftlichkeit pflegt?", ärgerte er sich Donnerstagabend in der ZiB2 des ORF. Die Politik habe selbstverständlich gewusst, dass sich die Coronawelle so aufbaue, all das sei vorhersehbar gewesen. Angesichts dieser Wissenschaftsfeindlichkeit sah er Österreich "einen Schritt weiter zur Bananenrepublik". 

Kritik an Politik

Kritik kam am Donnerstag auch von Jörg Hutter, dem Sprecher der Spitalsärzte in der Salzburger Ärztekammer. Er griff aber nicht Haslauer, sondern die Politik allgemein an. "Der Ist-Zustand in den Krankenhäusern klafft weit von dem auseinander, was gestern auf der Pressekonferenz gesagt worden ist." Bisher seien fast alle Prognosen, die von Analytikern erstellt worden seien, letztlich auch eingetroffen.

Auch Hutter sprach sich für baldige Kontaktrestriktionen aus. "Sämtliche Maßnahmen die wir jetzt ergreifen, und das ist die Befürchtung vieler Ärzte, werden erst in zwei bis drei Wochen schlagend. Im Krankenhaus laufen dann wieder alle hinterher, darum brauchen wir jetzt kurzfristige Maßnahmen."

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