Coronavirus

Krematorium wegen zu vieler Toter geschlossen

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Bis Ende April - Wartezeit auf Einäscherung derzeit zwanzig Tage.

Mailand. Die Coronavirus-Pandemie hat in Italien auch dramatische Auswirkungen auf die Leichenbestattung. Die Stadt Mailand schloss am Donnerstag ihr größtes Krematorium wegen Überlastung bis Ende April. Dieser Schritt sei wegen der überwältigenden Zahl an Leichen, die noch nicht eingeäschert worden seien, nötig, teilte der Stadtrat mit.

Zuletzt habe es einen "stetigen und zunehmenden Anstieg bei den Verstorbenen" gegeben, die eingeäschert werden sollen. Die Wartezeit im Crematorio di Lambrate habe nunmehr 20 Tage erreicht, hieß es auf der Website des Stadtrats von Mailand. Eine längere Wartezeit sei aufgrund "hygienisch-gesundheitlicher Probleme" nicht verantwortbar. Unklar blieb, wie viele Leichen noch eingeäschert werden müssen. "Um Familien in dieser schwierigen Zeit zu helfen, wird es ab Freitag möglich sein, ihre Liebsten kostenlos zu begraben", erklärte der Stadtrat weiter.

Die norditalienische Region Lombardei ist innerhalb Italiens am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Seit dem ersten Todesfall am 21. Februar wurden in der Lombardei fast 8.000 Corona-Tote verzeichnet. Damit entfallen auf die Region mehr als die Hälfte der insgesamt in Italien aufgetretenen Corona-Todesfälle.

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