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Coronavirus

Kuchl unter Quarantäne: 'Es gibt keine Kooperation mehr'

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Behörden schlagen Alarm: 'Viele haben Symptome, lassen sich aber nicht testen, um nicht in Quarantäne zu müssen.'

Das Land Salzburg hat am Donnerstag eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um die stark gestiegene Zahl an Covid-19-Neuinfektionen im Bundesland in den Griff zu bekommen. Am härtesten davon ist die Gemeinde Kuchl im Tennengau (Bezirk Hallein) betroffen, in der sich die Situation zuletzt zugespitzt hat. Sie wird unter Quarantäne gestellt. Aber auch in den anderen Bezirken des Landes gelten ab kommenden Samstag zum Teil erhebliche Einschränkungen.
 
"Die Entwicklung ist dramatisch", sagte Landeshauptmann Wilfred Haslauer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Die Zahl der Neuinfektionen im Land sei zuletzt teilweise auf mehr als 130 pro Tag hinaufgeschnellt - das sei mehr als im Frühjahr. Vor nicht ganz zwei Wochen lag die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner im Bundesland noch bei rund 30, laut AGES erreichte sie mit gestern Nachmittag bereits einen Wert jenseits der 100. "Wir sehen die unbedingte Notwendigkeit Maßnahmen zu setzen, um nicht in einen weiteren Lockdown zu gehen", so Haslauer.
 

"Keine Kooperation"

Die Zuspitzung der Situation in Kuchl und im Tennengau dürfte zum Teil auch einer gewissen Ignoranz einzelner Bürger gegenüber den bisherigen Maßnahmen zurückzuführen sein. "Wir haben in Kuchl keine Cluster mehr feststellen können", sagte Landessanitätsdirektoren Petra Juhasz am Donnerstag. "Es gab beim Angeben möglicher Kontaktpersonen von Infizierten keine Kooperation mehr. Viele haben Symptome, lassen sich aber nicht testen, um nicht in Quarantäne zu müssen." In sozialen Medien werde sogar dazu aufgerufen, unkooperativ zu sein und sich nicht an die Maßnahmen zu halten.
 
In Kuchl waren zuletzt 87 Personen aktiv mit dem Corona-Virus infiziert. Im gesamten Tennengau waren es 211 Personen, im Bundesland 670. Es liegen aber bereits weitere positive Testergebnisse vor, die noch nicht ins EMS eingespeist worden sind. Hier kommen landesweit noch einmal mehr als 120 hinzu.
 
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