Coronavirus

Kultur-Neustart: Kolosseum öffnet nach 84 Tagen wieder

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Russo rechnet mit einem starken Besucherrückgang in diesem Jahr. 70 Prozent der jährlichen Besucher des Kolosseums seien Ausländer, im vergangenen Jahr waren es 7,5 Millionen Personen.

Rom. Das Kolosseum in Rom ist nach rund drei Monaten Corona-Pause wieder für Besucher offen. "Nach 84 Tagen Schließung öffnet das Kolosseum, das Wahrzeichen Roms, wieder. Das ist ein Zeichen des Neubeginns und der Hoffnung für ganz Italien", sagte Alfonsina Russo, Direktorin des archäologischen Parks, der das Kolosseum, den Palatin und das Forum Romanum umfasst.
 
Das Kolosseum kann nur mit im Voraus gebuchten Tickets und unter strengen Gesundheitsvorschriften - etwa dem Fiebermessen am Eingang und mit Schutzmasken - besucht werden. Auch die Ausgrabungsstätten auf dem nahen Palatinhügel und die Tempelruinen auf dem Forum Romanum können wieder besichtigt werden. Die "Domus Aurea" des römischen Kaisers Nero, die auch zum archäologischen Park gehört, bleibt vorerst noch geschlossen.
 
Das archäologische Gelände wird täglich maximal 1.600 Touristen empfangen können. Vor dem Coronavirus zählte das Gelände 20.000 Besucher pro Tag. Das Kolosseum war Anfang März wegen der Ausbreitung der Covid-19-Erkrankungen geschlossen worden.
 
Russo rechnet mit einem starken Besucherrückgang in diesem Jahr. 70 Prozent der jährlichen Besucher des Kolosseums seien Ausländer, im vergangenen Jahr waren es 7,5 Millionen Personen. "Der wirtschaftliche Schaden durch das Ausfallen ausländischer Touristen ist groß. Er wird zum Teil von den 100 Millionen Euro kompensiert, die die Regierung für Museen locker macht", sagte Russo. Die Instandhaltung des archäologischen Parks um das Kolosseum koste 20 Millionen Euro pro Jahr.
 
Am Dienstag öffnet auch wieder die große Raffael-Schau anlässlich des 500. Todestags des Universalgenies in Rom, die Anfang März wegen der Covid-19-Pandemie drei Tage nach der Eröffnung geschlossen werden musste. Die Ausstellung kann bis 30. August besucht werden. Strenge Sicherheitsvorkehrungen sollen gegen das Coronavirus zum Schutz der Besucher sowie der Mitarbeiter des Ausstellungskomplexes "Scuderie del Quirinale" ergriffen werden.
 
Am Mittwoch sind auch die Uffizien in Florenz Besuchern wieder zugänglich. Wegen der Sicherheitsprotokolle müssen die Uffizien die Zahl der Besucher, die sich gleichzeitig im Museum befinden dürfen, drastisch verringern. So sollen maximal 450 Besucher zugelassen werden - das ist die Hälfte der Zeit vor der Schließung am 8. März.
 
Ab 3. Juni erlaubt Italien ausländischen Urlaubern wieder die Einreise und hofft, dass der Tourismus anspringt. Außerdem wird ab diesem Tag wieder die Reisefreiheit für Italiener innerhalb der nationalen Grenzen eingeführt.
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