Coronavirus

Kurz: 'Die Situation in Tirol ist stabil'

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Kanzler ist nicht sauer auf bayerischen Amtskollegen Söder 

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich in einem deutschen Zeitungsinterview positiv über die Corona-Situation in Tirol geäußert. "Die Situation in Tirol ist stabil", sagte Kurz dem "Münchner Merkur" (Freitagsausgabe). "Es ist Gott sei Dank gelungen, die Ausbreitung auf stabilem Niveau zu halten. Tirol ist unter den Bundesländern mit der niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenz deutlich unter 100. Gleichzeitig testen wir enorm viel, um die Dunkelziffer klein zu halten."
 
Kurz verneinte auch, "sauer" auf den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zu sein, der die deutschen Grenzschließungen zu Tirol betrieben hatte. Söder hatte dies mit der Furcht vor einem "zweiten Ischgl" begründet. Beim Politischen Aschermittwoch der CSU sagte der bayerische Ministerpräsident in der Vorwoche, "mein Freund Sebastian Kurz" setze zwar die Maßnahmen, aber "die (Tiroler, Anm.) nehmen das nicht so ernst".
 

Kurz nicht sauer auf Söder

Der ÖVP-Chef äußerte sich diplomatisch auf die Frage des "Merkur", ob er sauer auf Söder sei. "Nein. Alle Politiker sind in einer extrem herausfordernden Situation. Es wäre gut, wenn wir Regelungen bekommen, die mehr Sicherheit bieten - das wollen wir alle -, aber gleichzeitig nicht unnötige Bürokratie und Unverständnis bei der Bevölkerung mit sich bringen."
 
In dem vor dem EU-Videogipfel am Donnerstag geführten Interview wiederholte Kurz auch sein Plädoyer gegen dauerhafte Lockdowns sowie für ausgiebiges Testen und einen europaweiten Impfpass. Mit Blick auf die deutschen Grenzschließungen bezeichnete es Kurz als "nicht sinnvoll" Maßnahmen zu setzen, mit denen der "Binnenmarkt gefährdet" werde, "Menschen nicht mehr zu ihrem Arbeitsplatz kommen und Familien auseinander gerissen werden". "Ich hoffe, dass Europa bald ein einheitliches Vorgehen an den Grenzen zustande bringt. Es gibt ja auch in Deutschland unterschiedlich strenge Grenzregelung, je nach Himmelsrichtung", sagte Kurz in Anspielung auf das deutsch-französische Grenzgebiet, dass trotz Mutationsalarms in der französischen Region Moselle weiter offen ist.
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