Coronavirus

Libanon: Nach Explosion in Beirut steigen Corona-Fälle stark an

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Mehr als 2.600 Infektionen im Libanon in den vergangenen sieben Tagen.

Beirut. Die Zahl der Corona-Fälle ist im Libanon infolge der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut stark gestiegen. Das Land registrierte nach Angaben der Regierung in den vergangenen sieben Tagen mehr als 2.600 Infizierungen. In den ersten sechs Monaten der Pandemie seien zuvor insgesamt nur rund 5.000 Fälle aufgetreten, hieß es am Mittwoch aus dem libanesischen Gesundheitsministerium.
 
Die Zahlen seien vor allem in der Hauptstadt Beirut und im Norden hoch. Durch den Transport sehr vieler Verwundeter ohne Schutzmaßnahmen in Krankenhäuser sei das Coronavirus nach der Explosion unter dem medizinischen Personal und anderen Menschen verbreitet worden, hieß es weiter. Zudem seien bei der Detonation auch Corona-Patienten verwundet worden und im Chaos in Kontakt mit anderen gekommen.
 
Bei der Explosion vor mehr als zwei Wochen waren mindestens 180 Menschen getötet und rund 6000 verletzt worden. Dabei wurden auch zwei Kliniken zerstört, die Corona-Patienten behandelten. Proteste gegen die Regierung nach der Explosion hätten ebenfalls zur Verbreitung des Coronavirus beigetragen, hieß es aus dem Gesundheitsministerium weiter.
 
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war am Montag mit 456 auf ein Rekordhoch gestiegen. Insgesamt registrierte das Land am Mittelmeer bisher mehr als 9.700 Fälle und mehr als 100 Tote.
 
Als Reaktion auf den starken Anstieg beschloss die Regierung am Dienstag erneut strikte Ausgangsbeschränkungen, die am Freitag in Kraft treten und zwei Wochen gelten sollen. Unter anderem gibt es von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr eine Ausgangssperre. Der Libanon hatte schon vor der Pandemie unter einer schweren Wirtschaftskrise gelitten. Die Verbreitung des Coronavirus und die Explosion verschärfen die Lage.
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