Coronavirus

Luxemburgs Premier nach EU-Gipfel positiv auf Corona getestet

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Nach Angaben von Bettels Sprecherin wurden die 26 anderen Staats-und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), aber nicht als Kontaktpersonen eingestuft.

Brüssel. Kurz nach dem EU-Gipfel ist Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bettel habe sich für zehn Tage in Quarantäne begeben, sagte seine Sprecherin am Sonntag. Der bisher erst einmal mit Astrazeneca geimpfte 48-Jährige hatte am Donnerstag und Freitag am EU-Gipfel teilgenommen. Ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel betonte auf Twitter, dass beim Gipfel für die Einhaltung der Abstandsregeln gesorgt gewesen sei.

Leichte Symptome 

Bettel leidet nach Angaben seiner Sprecherin unter leichten Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen und will seine Arbeit im Homeoffice fortsetzen. Michels Sprecher betonte, dass Bettel "unmittelbar vor dem EU-Gipfel negativ getestet" worden sei. Zudem gehen die luxemburgischen Behörden "gehen nicht davon aus, dass der Premierminister engen Kontakt mit einem der Staats- und Regierungschefs vor dem Auftreten der Symptome hatte".

Nach Angaben von Bettels Sprecherin wurden die 26 anderen Staats-und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), aber nicht als Kontaktpersonen eingestuft. "Keiner der Staats- und Regierungschefs steht auf der Liste der engen Kontakte des Ministerpräsidenten", sagte Bettels Sprecherin. In Luxemburg gilt als enger Kontakt, wenn mindestens 15 Minuten lang ohne Schutzmaßnahmen wie Maske oder Mindestabstand Kontakt zu einem Infizierten bestand.

Bettel hatte zweite Impfung noch nicht erhalten

Kurz wurde erst vor drei Wochen zum ersten Mal mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft. Bettel hatte seine erste Impfung Anfang Mai erhalten, die zweite Dosis war für diese Woche geplant gewesen, hieß es von der luxemburgischen Regierung.

Auf Bildern des EU-Gipfels ist zu sehen, wie Bettel engeren Kontakt unter anderem mit Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz und EU-Ratschef Michel hatte. Dabei trugen alle drei eine Maske. Kurz und Michel nahmen am Freitagabend auch gemeinsam an der Feier zum 30. Jahrestag der Unabhängigkeit Sloweniens in Ljubljana teil..

Beim EU-Gipfel hatte Bettel zu den Wortführern des Widerstands gegen das ungarische "Pädophilengesetz" gezählt. "Ich bin nicht eines Tages aufgestanden und einfach zum Schwulen geworden, nur weil ich eine Anzeige gesehen habe", zerpflückte er das vom ungarischen Premier Viktor Orban vorgeschobene "Jugendschutz"-Argument für das Gesetz, das Informationen über Homosexualität untersagt. Es sei "inakzeptabel", die Themen Pädophilie, Pornographie und Homosexualität zu vermischen, betonte der mit einem Mann verheiratete liberale Politiker.

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