Coronavirus

Mann trank aus Angst vor Corona Aquarien-Reiniger - tot

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Nachdem Trump in einer Rede von einem Malaria-Medikament als Heilmittel sprach, kam es zu der tödlichen Verwechslung.

Im März saßen die US-Amerikaner Gary Lenius und dessen Frau Wanda vor dem Fernseher und schauten eine Ansprache von Präsident Donald Trump. Damals sprach der "Commander and Chief" von dem Malaria-Medikament Hydroxychloroquin als Hoffnungsträger im Kampf gegen das neuartige Coronavirus. Es könnte gegen Covid-19 helfen, sagte er damals.

"Es ging eigentlich um sehr viel. Trump sagte immer wieder, es sei so ziemlich ein Heilmittel. Ich war in der Speisekammer und ich sah ihn auf dem hinteren Regal sitzen und sagte ,Hey, ist das nicht das Zeug, über das sie im Fernsehen reden?‘“, erzählt Wanda dem US-Sender NBC.

Das Ehepaar Lenius hatte derart Angst vor einer Infektion, dass sie sich um jeden Preis schützen wollten. Also griffen sie zu dem Mittel und mischten sich einen Teelöffel in das Sprudelwasser vor ihnen. Dabei machten sie aber einen verhängnisvollen Fehler. Sie verwechselten das Medikament mit Chloroquinphosphat. Anstatt des Malaria-Mittels tranken sie Aquarium-Reiniger! Er beinhaltete den Stoff, der eigentlich Fisch-Parasiten abtöten soll.

Dann ging alles ganz schnell. Nach 20 Minuten setzte bei Linda Erbrechen ein. Ihr Mann Gary bekam nur mehr schwer Luft. Sie riefen sofort den Notruf. Aber es war zu spät. Kurz nach der Einlieferung am 22. März ins Spital starb der 68-Jährige an den Folgen des Mittels. Wanda überlebte die Einnahme.

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Wenige Wochen später fand eine Studie heraus, dass Trumps viel versprochenes Heilmittel im Kampf gegen das neuartige Coronavirus absolut nutzlos ist - teilweise sogar schädlich. Und als ob das nicht genug wäre, kündigte der US-Präsident diese Woche an, er wolle der Bevölkerung zum Schutz Desinfektionsmittel spritzen.Unmittelbar vorher hatte bei der Pressekonferenz ein Regierungsexperte erklärt, dass Bleich- und Desinfektionsmittel das Virus Sars-CoV-2 auf metallischen Flächen rasch abtöten.

"Gibt es einen Weg, wie wir so etwas machen könnten - durch Spritzen oder fast Säubern - wäre interessant, das zu prüfen", sagte Trump. Das müsste man natürlich den Ärzten überlassen, fügte er hinzu. "Aber es klingt für mich interessant", sagte der Präsident weiter. Einen Tag säter behauptete er, er hätte seine Aussagen "sarkastisch" gemeint.

Wie die New York Daily News berichtet, wurden daraufhin seit dem 23. April bereits 30 Patienten in New York ins Krankenhaus eingeliefert, weil Desinfektionsmittel geschluckt hatten.

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